Seit Jahren dokumentiert die Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt rassistische Polizeiarbeit und Polizeigewalt in Berlin und Deutschland anhand von Berichten von Betroffenen und Zeug_innen, die von der Polizei psychisch und physisch angegriffen werden. Vielfach werden die Gewalttaten durch Beamte durch Videoaufnahmen dokumentiert. Dabei erleben Zeug_innen wie auch Betroffene immer wieder, dass Polizist_innen versuchen, das Filmen gewaltsam zu stoppen. Ihre Smartphones werden beschlagnahmt, oder die Betroffenen gezwungen, Videos direkt zu löschen.

„Es kommt in Folge zu brutaler Gewalt und die Betroffenen werden häufig im Nachgang mit dem Vorwurf des Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte vor Gericht gebracht.“ so Biplab Basu, Fachberater für Betroffene rassistischer Polizeigewalt und Diskriminierung und Gründungsmitglied der Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt. „Straftaten, die von Polizeibeamt_innen begangen werden, müssen sichtbar gemacht werden. Wir fordern ein Verbot der Konfiszierung von Handys sowie Löschung von Videoaufnahmen durch die Polizei.“ Der Sprecher der Kampagne Zakaria Puvogel erläutert „Betroffene von rassistischer Polizeigewalt greifen oft zur Kamera, um die Vorfälle zu dokumentieren und sich zu schützen. Polizei, Politik und Gesellschaft dürfen dem nicht im Wege stehen.“

Zur Frage der rechtlichen Grundlage, auf derer das Filmen kriminalisiert wird erklärt die Rechtsanwältin Dr. Maren Burkhardt: „Videoaufnahmen sind essentiell für die Beweisführung vor Gericht, insbesondere deshalb weil den Aussagen von Polizeibeamt_innen immens Bedeutung zugemessen wird, während den Betroffenen oft nicht geglaubt wird.“ Weiter führt sie aus: „Es gibt kein gesetzliches Verbot Polizeibeamt_innen zu filmen. Dieser Auffassung teilen inzwischen zunehmend auch die Gerichte.“

Die Kampagne „Go Film the Police“ ist die Aufforderung rassistische Polizeigewalt zu filmen, um die Brutalität der Polizei als organisierte Gewalt sichtbar zu machen und die Rechenschaftspflicht der Polizei einzufordern. Die Kampagne wird durch verschiedene Aktionsformen auf das Thema aufmerksam machen. Videos, die rassistische Polizeigewalt dokumentieren sollen unter dem Hastag #GoFilmThePolice in Socialmedia geteilt werden.