Mehr als 100 Organisationen haben einen offenen Brief unterzeichnet, der Bergbauunternehmen ablehnt, die indigene Shuar-Gemeinschaften im ecuadorianischen Amazonasgebiet in Gefahr bringen.

Mehr als 100 Organisationen aus der ganzen Welt bekunden gemeinsam ihre Solidarität für die Shuar Arutam People (PSHA) im ecuadorianischen Amazonasgebiet angesichts eines möglichen Covid-19-Ausbruchs in ihren Gebieten.

Die Initiative ist eine Antwort auf die eindringlichen Appelle der PSHA an die ecuadorianische Regierung nach dem Tod von zwei Personen, deren nahe Verwandte im März 2020 zur Bergbaumesse der „Prospectors and Developers Association of Canada“ (PDAC) in Toronto, Kanada, gereist waren.

Im März prangerte die PSHA das Unternehmen an, weil es 7 Mitglieder der Shuar-Gemeinschaft als angebliche Vertreter der Gemeinden nach Toronto gebracht hatte, obwohl sie keine ordnungsgemäß gewählten Vertreter der Shuar Arutam Volksversammlung waren.

Bergbau

Die PSHA verurteilte die Delegation als Teil der Bemühungen, ihre kategorische Ablehnung des Bergbaus in ihrem Gebiet zu untergraben.

Bei der Rückkehr der Delegation nach Ecuador starben zwei ihrer unmittelbaren Familienmitglieder mit Covid-19-ähnlichen Symptomen. Mindestens acht weitere Mitglieder der Shuar-Gemeinschaften zeigen ebenfalls Symptome.

Internationale Organisationen verurteilten die „permanente Einmischung von Solaris Resources in das Territorium der indigenen Shuar sowie ihre Missachtung der selbstbestimmenden Entscheidungen der PSHA“ und stellten fest, dass „die Handlungen dieses Unternehmens und seiner Tochtergesellschaft in Ecuador (Lowell Minerals) eine schwerwiegende Bedrohung für Frieden und Gesundheit in der gesamten Amazonasregion darstellen“.

Auch andere Bergbauunternehmen aus Kanada, Australien und China bedrohen die fortlaufenden Bemühungen der Gemeinden, Gesundheit und Umwelt vor dem Rohstoffabbau zu bewahren.

Der offene Brief bemerkt dazu: „Ihre Aktivitäten richten irreparablen Schaden an und gefährden das soziale Gefüge der indigenen Gemeinschaften und die megadiversen Ökosysteme des Amazonasgebietes schwer. Die bloße Anwesenheit von Unternehmensmitarbeitern in der Region kann allein aufgrund der Möglichkeit der Übertragung des Coronavirus diese Auswirkungen noch verschlimmern“.

Solidarität

Der Brief schließt mit einem solidarischen Bekenntnis zur PSHA und allen indigenen Völkern im Amazonasgebiet, deren Territorien durch Covid-19 und den Abbau von Ressourcen bedroht sind.

Die Präsidentin der Volksversammlung der Shuar Arutam (PSHA), Josefina Tunki, bemerkt: „Im Namen der Shuar Arutam-Völker sind wir dankbar für die Solidarität und Unterstützung, die uns Organisationen aus der ganzen Welt entgegengebracht haben.

„Für die Shuar-Völker und andere Nationalitäten stellt diese Solidarität eine größere Unterstützung zum Schutz dar. Sie hilft uns, Leben besser zu verteidigen und das Wasser und den Wald zu schützen, die für die indigene und nicht indigene Welt von grundlegender Bedeutung sind“.

Angesichts der Schwierigkeiten, mit denen die Shuar Arutam-Völker jetzt konfrontiert sind, startete die PSHA heute Morgen eine Crowdsourcing-Kampagne, um Gelder zu sammeln, die für den Kauf von Sanitärpaketen und Nahrungsmitteln für ihre Gemeinden verwendet werden sollen. Sie können hier spenden.

Klicken Sie hier, um den vollständigen Brief und die beteiligten Organisationen zu sehen.

Die Übersetzung aus dem Spanischen wurde von Anita Köbler vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige! 


Hannibal Rhoades ist Leiter der Kommunikationsabteilung der Gaia-Stiftung. Dieser Artikel basiert auf einer gemeinsamen Pressemitteilung von Accion Ecologica, AmazonWatch, Caminantes Ecuador, Fundacion ALDEA, IPS, Global Economy Project, London Mining Network, MiningWatch Canada, Pueblo Shuar Arutam, Yes to Life, No to Mining.

Der Originalartikel kann hier besucht werden