Trotz Corona-Krise und sogar mit dem Virus infizierten Soldaten in der sogenannten „Enhanced Forward Presence Battle Group“ fand die multinationale NATO-Militärübung „Steel Brawler“ statt. Das fünftägige Training ging am Samstag auf dem Truppenübungsplatz Mza Mackevici in Lettland zu Ende.

Etwa 600 Soldaten und 100 militärische Fahrzeuge nahmen an den Übungen teil, die zwischen dem 13. und 18. April unter kanadischer Führung stattfanden. „Steel Brawler“ ist laut übereinstimmenden Berichten Teil des als US-geleitetem Großmanövers geplanten „Defender Europe 2020“.

Im Rahmen dieses Manövers sollte es zur größten Truppenverlegung aus Übersee nach Europa der vergangenen 30 Jahre kommen. Es sollten nämlich 29.000 Soldaten samt Gerät in unsere Breitengrade kommen und zusammen mit etwa 8.000 weiteren Soldaten hier die „schnelle Verlegung“ von Truppen an die NATO-Ostflanke trainieren.

Aufgrund der Corona-Pandemie unterbrach die US-Armee am 16. März die Verlegung von militärischem Personal und Ausrüstung nach Europa. Das US-United States-Hauptquartier USAREUR in Wiesbaden erklärte, dass der Umfang der an der Übung beteiligten US-Streitkräfte reduziert werde.

Auch die Soldaten blieben vom Virus nicht unberührt. So waren Ende März bei einem Soldaten der von der NATO geführten Kampfgruppe mit Sitz in Lettland Covid-19 diagnostiziert – andere berichteten von zwei Infizierten – sowie mehrere Corona-Fälle in der Enhanced Forward Presence Battle Group in Litauen bestätigt worden.

Die jüngste Übung fand auf einem Trainingsgelände nahe der lettischen Grenze zu Litauen und Weißrussland statt. Die NATO-Übungen sollen die multinationale Zusammenarbeit im Bündnis verbessern und Entschlossenheit, die NATO-Ostflanke im Erstfall zu verteidigen, übermitteln.

Die in Lettland stationierte und von Kanada angeführte multinationale Kampfgruppe der NATO besteht aus mehr als tausend kanadischen Soldaten sowie aus Albanien, der Tschechischen Republik, Italien, Montenegro, Polen, der Slowakei, Slowenien und Spanien.

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