Seit Jahren setze ich mich leidenschaftlich für die Menschenrechte ein. Meine Leidenschaft fürs Schreiben haben mich dann dazu angespornt, mit verschiedenen Onlineportalen, unter anderen ProMosaik und Pressenza International Press Agency zusammenzuarbeiten, um über die Wahrheit zu berichten. Oft befand ich mich im direkten Kontakt zu den Menschen in den Flüchtlingslagern in Nordafrika und Palästina und des Öfteren habe ich Feldforschung betrieben und Interviews mit Menschen geführt, die unter Besatzung leben und dauernden militärischen Angriffen ausgesetzt sind. Mein Endziel bestand schon immer darin, diesen unbeachteten Menschen eine Stimme zu geben.

Hier im Folgenden das Promovideo meines Projektes la PACE dei BIMBI (Der Friede der Kinder)

In den Jahren ist mir auch im direkten Gespräch mit den Menschen klar geworden, wie sehr die westliche Wirtschaft in die Kultur des Nahen Osten eingedrungen ist und gegen die grundlegenden Menschenrechte verstoßen hat. Die Palästinenser fordern, wie alle unterdrückten Völker, einfach nur das Recht, sich direkt und frei auszudrücken, um ihr Leben erneut in die Hand zu nehmen; Frauen, Kinder und Familienväter sind in den Flüchtlingslagern Tag für Tag nicht nur Opfer des Machtmissbrauchs der israelischen Soldaten, sondern auch einer politischen Macht, der palästinensischen Autonomiebehörde, die sie weder beschützt noch schützt.

Viele europäische NGO spielen, wie ich bereits in anderen Artikeln hervorgehoben habe, eine entscheidende Rolle bei der ungerechten Verteilung der Hilfsgüter, die eigentlich an die Ärmsten gehen sollten. Die Bevölkerung vor Ort, die letztendlich keine Hilfsgüter erhält, muss oft um Bildung und Gesundheitspflege betteln.

Meine Reise nach Palästina und ins Westjordanland im letzten Jahr stellte für mich einen wahren Wendepunkt dar. Und hier habe ich auch das Projekt la PACE dei BIMBI ins Leben gerufen. Es entspricht meiner persönlichen Anforderung, den Kindern und Jugendlichen eine Stimme zu geben, um ihren Traum direkt der Welt mitzuteilen und auszusprechen, was sich wirklich in ihren Seelen abspielt und um frei über ihre Hoffnungen zu sprechen. Die jungen Palästinenser fordern nur, genauso behandelt und berücksichtigt zu werden wie jeglicher andere europäische Jugendliche. Sie möchten sich einfach nur konfrontieren dürfen, ohne sich vor Repressalien fürchten zu müssen. Sie haben ganz einfache Träume: sie möchten reisen, studieren, lieben.

Ich werde mich von Februar bis Mai 2017 im Westjordanland aufhalten. Ich werde in den Flüchtlingslagern leben, deren Standorte ich selbstverständlich nicht im Voraus preisgeben darf. Insgesamt werde ich 5 Flüchtlingslager besuchen, in denen ungefähr 150 Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 17 Jahren leben. Ich werde mit palästinensischen Lehrern, Psychologen und Dolmetschern arbeiten, denen ich die gesammelten Geldmittel und privaten Schenkungen aus dem Projekt PACE dei BIMBI zur Verfügung stellen möchte.

Es ist sicherlich ein sehr ehrgeiziges und nicht einfaches Projekt. Ich habe es ins Leben gerufen und bin die einzige Koordinatorin und Verantwortliche. Die Arbeit wird sich schwierig und komplex gestalten, vor allem weil es darum geht, sich mit der Menschheit zu befassen, die aus so vielen verschiedenen Kulturen und Glaubensrichtungen besteht und aus Kindern, denen zum ersten Mal die Gelegenheit geboten wird, sich selbst zu erzählen.

Die Idee besteht darin, ein Buch zu veröffentlichen, das vollständig von Kindern und Jugendlichen verfasst wird. Der Übersetzer des Projektes wird sich um die zensurfreie Übersetzung der Texte kümmern. Ich werde ungefähr zwei Wochen in jedem der fünf Flüchtlingslager bleiben. Das erste Flüchtlingslager wird seine eigenen Erfahrungen niederschreiben und vom Frieden berichten, der in der Zwischenzeit zu einer weit entfernten Utopie geworden ist. Es geht dann so weiter, von einem Flüchtlingslager zum anderen, bis den Kindern und Jugendlichen des letzten Flüchtlingslagers dann aufgetragen wird, das abschließende Kapitel zu verfassen. Es wird somit eine Geschichte vieler Autoren sein, durch die sich derselbe rote Faden zieht, obwohl sie aus vielen verschiedenen Stimmen, Leben und Träumen besteht.

Da ich auch Malerin bin, haben wir uns überlegt, wahre Malereien zu gestalten, die ich dann nach meiner Rückkehr in Italien in Kulturzentren und Vereinen, aber auch während der Treffen für die Buchpräsentation ausstellen werde.

Zwischen einem Kapitel und dem anderen werde ich dann auch versuchen, durch verschiedene Artikel und Posts auf der Facebookseite des Projektes, das Alltagsleben mit den Kindern und Jugendlichen zu erzählen, einschließlich der Erfahrungen, die wir während der systematischen bewaffneten Eingriffe machen werden.

Es wird ein Buch der Wahrheit sein, ihr Buch und nicht meines.

Falls Sie Interesse haben, mir Ihre Unterstützung anzubieten, liken Sie meine Facebookseite la PACE dei BIMBI, wo Sie dann auch die notwendigen Anleitungen für die freiwilligen Spenden finden. Ich zähle auf Ihre konkrete Unterstützung. Herzlichen Dank!

Übersetzung aus dem Italienischen von Milena Rampoldi ProMosaik

Der Originalartikel kann hier besucht werden