Geschätzt 800 Menschen waren diesmal dabei, die Modernisierung der Atombomben in Büchel zu blockieren, da die Bemühungen der Regierung nicht ausreichen.

Viele Organisationen waren wieder dabei (Naturfreunde, GAAA, Greenpeace, Versöhnungsbund) und diesmal wurde auch für musikalische Unterhaltung und zwei Küchen vor Ort gesorgt.

Wir waren am Samstag leider nur zu dritt aus Emden hochgefahren, die Stimmung bei gutem Wetter war allerdings sehr gut und schon in Koblenz haben wir ein Banner von ICAN an einigen Stellen gezeigt. Ich habe auch Fotos gemacht. Am Sonntag wollte Johanna sich gern am Punkt 2 kurz direkt bei Büchel die Lebenslaute anhören, Fidi und ich sind als Ordner vor einem der Zufahrtswege geblieben, um anreisende Busse einzuweisen. Wir haben Bändchen verteilt und viele Spenden gesammelt. Besonders gut getan hat es die Aktivisten wiederzusehen, die schon lange am Ball sind. Fidi war vollkommen selbstlos und hatte fast umsonst gearbeitet, dann habe ich ihm einen Anteil ausgezahlt, irgendwie hatte ich gespürt, dass wir etwas nehmen sollten, da sich alle über unser Engagement freuten. Wir waren zwar nicht da, wo die Musik der Lebenslaute spielte, aber nach unserer Menschenkette, konnte man zufrieden sein und freute sich auf eine Erfrischung weiter oben. Die Orga war wieder einmal herausragend.

Auf der anderen Seite des Zaunes sah es leider weniger rosig aus, alle waren damit beschäftigt friedliche Menschen zu observieren und mit Gewalt von den Toren fernzuhalten. Die Gewalt manifestierte sich in der Versetzung der Zäune nach außen und den teuer bezahlten NATO-Draht rund um das Gelände. In Koblenz sollte dann später die erfolgreiche Verteidigung der Kasernen gefeiert werden, ein Foto wie von einer fröhlichen Kapelle hatte ich schon in der Koblenzer Sonntagszeitung gesehen.

„Dismantled“, also wirklich abgerüstet ist bis heute – denke ich mal wieder – noch nichts in Deutschland, wie auch in den anderen EU-Ländern, die sich an der „Nukleare Teilhabe“ beteiligen. Die Modernisierung ist leider im vollen Gange und die 20 Atombomben, die momentan vermutlich in Nörvenich verstaut sind, bis die Startbahnen wieder einsatzbereit sind für die neuen Kampfjets, werden wohl nach Büchel zurückgebracht werden.

Ich hoffe die Bundestagswahl bringt mehr Verstand und Besonnenheit. Das kleinere Übel kann sich solche teuren Projekte, die als Provokation ausgelegt werden können, nicht erlauben!

Menschenkette beim Horst

Bild von Onno Oncken