Wenn man ein gewisses Alter erreicht hat, ist man in der Lage, Rückschau zu halten. Zieht man hier einen Vergleich, so werden einige Unterschiede im Umgang miteinander gegenüber heute sichtbar. Ausgehend von der Arbeitswelt in der Nachkriegszeit haben sich inzwischen viele grundsätzlichen Verhaltens- und Einstellungsweisen verändert.

Der Vergleich zwischen damals gegen heute soll beginnen mit einer Wahrnehmung, die eigentlich unbedeutend erscheint. Zu der Zeit war es üblich, dass der Mann eine ganze Familie ernährt hatte und das auch konnte. Die Frauen waren im Wesentlichen Hausfrauen, die für die Arbeit im Hause und die Betreuung der Kinder zuständig war. Der Mann war somit derzeit in der Lage, die Familie allein zu ernähren. Die Erziehung der Kinder gehörte zu den Aufgaben der Frauen. Es schien auch nicht so, dass die Frauen unter diesen Aufgaben gelitten hätten. Es gab zu der Zeit auch ganz wenige Kindergärten. Kinder trafen sich mit den Nachbarskindern auf der Straße oder eben bei einer Familie. Gerade so wurden auch die nachbarschaftlichen Kontakte gepflegt. Heute würde man zu dieser Zeit sagen, dass die Frauen unter der Knechtschaft des Mannes gelitten haben und sich nicht selbstverwirklichen konnten. Kinder gehören heute in den Kindergarten, damit sie etwas lernen, was ihnen zuhause nicht geboten werden konnte.

Was heute bei den Kindern dadurch gelitten hat, ist die Gefühlswelt. Sie kann nur in der Familie entstehen und wachsen. Und dieses Manko durchzieht dann das ganze Leben, weil es charakterlich nicht mehr änderbar ist, es wurde im Kindesalter geprägt. Das also sind die Veränderungen, die schleichend auch den sozialen Status verändert haben. Hier kann oder muss man sich fragen, ob sich hier ein Umgang miteinander verändert hat, der die familiären, sozialen Kontakte in den Hintergrund verschoben hat und somit verkümmern lassen.

Kommen wir noch einmal zurück auf den damaligen Schulalltag. Die Schule endete früher immer um die Mittagszeit. Der Nachmittag stand den Kindern neben den Hausaufgaben zur freien Verfügung. Jetzt konnten Fantasien ausgelebt werden. Hier wuchsen ganz neue Ideen heran. Es konnten Freundschaften geknüpft werden. Diese Freiheit, die man mit besonderen Freunden verbrachte, hat immer auch die Fantasie beflügelt. Es ist schade, dass sich das heute zu solcher Einheitsbildung gewandelt hat.

Auf der anderen Seite ist es auch nicht nachvollziehbar, warum eigentlich heute beide Ehepartner verdienen müssen, wogegen das früher nicht erforderlich war. Zwischenzeitlich werden doch so viele Arbeiten zusätzlich von Maschinen geleistet, die es damals alle noch nicht gab, die heute viele Arbeiten den Menschen abgenommen haben. Dann sind in der Folgezeit Computer entwickelt und gefertigt worden, die doch wohl deshalb entstanden sind, um menschliche Arbeit zu unterstützen. Dagegen gab es derzeit einen Julius-Turm, wo Gelder lagerten, die der Regierung als Rücklage dienten, also für schlechtere Zeiten zurückgelegt werden konnten. Hier müssten doch einmal Fachleute herangezogen werden, die diese so negativen Veränderungen nachvollziehen zu können.  

Festzustellen ist aber, dass damals nicht diese großen Vermögensunterschiede bestanden. Die Art und Weise, wie man mit Geld umgeht, ist der Grund für diese großen finanziellen Unterschiede, nicht allein in der BRD, sondern fast auf der ganzen Welt

Dagegen gibt es jetzt mehr größere Einkommen, die vielfach Luxus und Entertainment erzeugt haben, die sich ungünstig auf Klima und Natur auswirken. Außerdem kommt hinzu diese riesige Fixierung auf technische Geräte, die den Energieverbrauch immer weiter gesteigert haben.

So ist das soziale Miteinander immer mehr aus dem Gesichtskreis verschwunden. Man kennt doch kaum noch seinen Nachbarn. Gleichzeitig ist die Flora und Fauna und sogar die Erde zu Untertanen degradiert worden. Hier hätte man wir Einiges von den Naturvölkern lernen können. Außerdem ist es den meisten Regierungen gelungen, ihre Bürger zu echten Untertanen zu erziehen, die nur eine Einheitsmeinung vertreten dürfen. Diese heutige Introvertiertheit ist die Folge, jeder ist mit sich selbst genügend beschäftigt. Diese wahrscheinlich bald nicht behebbaren Unterlassungen sind die Folge. Es ist erschreckend zu sehen, wie wenig von der Regierung hier unternommen wird. Allein mit viel Geld für die Umstellung auf erneuerbare Energien ist es doch nicht getan.

Es sollte endlich wieder erkannt werden, wie wichtig für das Überleben ein soziales Miteinander werden wird. Es ist das Kümmern, dem so wenig Beachtung geschenkt wird.

Und die Folgen sind ein stärkeres Durchsetzungsvermögen. Es zeigt sich den heutigen riesigen Unterschieden im Einkommen. Es heißt dann oft, dass die Frau mitarbeiten muss, um die Familie ernähren zu können. Da kommen die Kinder in den Kindergarten und die Alten ins Altersheim. Die wirklichen Beziehungen zwischen Alt und Jung haben sich daher gar nicht entwickeln können.

Gegenüber 1960 hatte sich so das Verständnis vom Miteinander völlig gewandelt. Was früher kostenlos von der Familie geleistet werden konnte, unterliegt heute alles finanziellen Belastungen, die damals gratis geleistet wurden. Wieder einmal der Wechsel von Fürsorge zu Leistungen, geschaffen durch Entgelte an Hilfskräfte. Es erhöht jedoch das Brutto-Inlands-Produkt.

Ab den 60er Jahre vollzog sich also eine Veränderung im Denken vieler junger Menschen in der Bundesrepublik. Die Generation nach dem Krieg war ganz damit beschäftigt gewesen, Deutschland wieder aufzubauen. Als Tugenden galten deshalb Fleiß, Pflichterfüllung, Gehorsam, Achtung vor den öffentlichen Institutionen wie Schule, Polizei und Armee, Staat und Kirche. Auch in der Hitlerzeit davor (1933-45) waren die Deutschen zum Gehorsam erzogen worden. Und zu noch gehorsameren Bürgern wurden die Menschen heute erzogen.

Es scheint, dass der Mangel an geistiger Freiheit von der Regierung gewünscht und auch noch gefördert wurde. So lässt sich eben ein Volk leichter regieren. Es fehlen so andere Ideen, die vielleicht ein anderes Miteinander hervorbringen könnte. Mit der herrschenden Egozentrik besteht wenig Hoffnung, die Klimaziele zu schaffen. Es wird nur möglich sein, wenn sich die Gemeinschaft darauf besinnt, dass sie nur in Gemeinschaft die gravierenden Probleme gemeinschaftlich anzugehen. Die Regierungen sind voll vom Willen der Kapitalisten zu abhängig geworden. Deren Interesse besteht doch nur in der Vergrößerung des eigenen Vermögens, um so ihren Einfluss immer mehr zur Geltung zu bringen.

Ist es also wirklich ein Fortschritt, den sich die Menschen zwischenzeitlich geleistet haben, Dass wir immer mehr Technik den Vorzug geben. Dass wir immer mehr Entertainment benötigen. Dass wir dazu immer mehr Energie vergeuden.