Nur ca. 250 Kilometer entfernt soll nun mit der Durchführung der Olympischen Spiele in Tokio der Welt Normalität vorgegaukelt werden. Trotz andauernder Atom-Katastrophe, trotz der in Japan tobenden der Corona-Pandemie, trotz gefährlicher Hitze- und Klimabedingungen.ethecon Stiftung Ethik & Ökonomie protestiert entschieden gegen die Eröffnung der Olympischen Spiele in Tokio. Es handelt sich um eine rein propagandistische Show, die vor allem von der atomaren Menschheitskatastrophe in Fukushima ablenken soll. Die Stiftung steht auf der Seite der japanischen und internationalen Proteste gegen diese „Olympiade des Betrugs“ im Zeichen der Corona-Pandemie und im Schatten des Atom-GAUs von Fukushima. ethecon erneuert seine Forderungen nach Ausstieg aus der Atomtechnologie und Haftung des TEPCO-Konzerns.

2012 hat ethecon Stiftung Ethik & Ökonomie die Verantwortlichen des japanischen Energie-Konzerns TEPCO unter Durchführung großer öffentlicher Proteste in Tokio wegen ihrer Verantwortung für die Atom-Katastrophe von Fukushima im Jahr 2011 mit dem ethecon Dead Planet Award international an den Pranger gestellt. Das AKW Fukushima war rundum verantwortungslos geplant, errichtet und betrieben worden. Alles einzig für die Profite des in Tokio ansässigen Energie-Konzerns TEPCO.

Nachdem die Katastrophe im Rahmen eines verheerenden Tsunamis eingetreten war, sorgte das Kartell aus Großkapital, Atomkonzernen und korrupter Politik – in Japan „das atomare Dorf“ genannt – dafür, dass TEPCO ungeschoren blieb und die Aktionär*innen des Konzerns bis heute ihre Profite ungemindert einstreichen können. Stattdessen wurde der 2011 zuständige japanische Ministerpräsident Naoto Kan aus dem Amt gedrängt. Er wollte TEPCO und die Großaktionär*innen des Konzerns zur Rechenschaft ziehen. Der Erzreaktionär Shinzo Abe wurde ins Amt gehievt. Er hält schützend seine Hand über TEPCO und erklärte den GAU kurzerhand für beendet.

Doch das Gegenteil ist der Fall. Auch heute, zehn Jahre nach der Katastrophe, dauert die Kernschmelze in den GAU-Reaktoren des TEPCO-Konzerns an. Millionen Tonnen hochverstrahltes Kühlwasser lagern auf dem Reaktor-Gelände. Die GAU-Anlage ist nach wie vor im radioaktiven Ausnahme-Zustand. Die gesamte Provinz Fukushima mit Millionen von Menschen hat mit atomarer Verstrahlung zu kämpfen. Die Krebsraten bei Kindern in der Region Fukushima steigen erschreckend.

Nur ca. 250 Kilometer entfernt soll nun mit der Durchführung der Olympischen Spiele in Tokio der Welt Normalität vorgegaukelt werden. Trotz andauernder Atom-Katastrophe, trotz der in Japan tobenden der Corona-Pandemie, trotz gefährlicher Hitze- und Klimabedingungen. Am 23. Juli will die japanische Regierung die Olympischen Sommerspiele 2021 mit einem großangelegten Propaganda-Akt in Fukushima, nur ca. 100 Kilometer vom Ort der Atom-Katastrophe eröffnen. Und das alles, obwohl TEPCO im April offiziell ankündigte, trotz massiver nationaler und internationaler Proteste das auf dem Gelände gesammelte tritium-haltige und damit hochgiftige Wasser in den Pazifik leiten zu wollen.

Historiker und ethecon-Geschäftsführer Niklas Hoves meint dazu: „Über 2,7 Milliarden US-Dollar wurden bereits in die Spiele investiert. Wie einst im Römischen Imperium zeigt das Volumen dieser Geldverschwendung für die Spiele nur das Ausmaß der Krise, in der sich Japan befindet. Auch das Atomare Imperium in Japan wird fallen.“ Und weiter meint er, „eine Mehrheit der Japaner*innen hat sich gegen die ‚Olympiade des Betrugs‘ im Zeichen der Corona-Pandemie und im Schatten des Atom-GAUs von Fukushima ausgesprochen. Über 10.000 Freiwillige Helfer sagten bereits ihre Beteiligung an den Olympischen Spielen aufgrund der Gefahrenlage ab! ethecon steht an der Seite dieser Massen-Proteste.“

ethecon Stiftung Ethik & Ökonomie erneuert seine seit der Schmähung der Verantwortlichen bei TEPCO mit dem Internationalen ethecon Dead Planet Award 2012 gestellten Forderungen:

  1. Sofortiger Ausstieg aus der Atomtechnologie.
  2. Die Großaktionär*innen und verantwortlichen Manager*innen von TEPCO müssen für alle Schäden ökonomisch und juristisch umfassend haften.

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