Da die willkürliche Inhaftierung von Schreiber:innen und anderen demokratischen Aktivist:innen in Myanmar (früher bekannt als Burma) zu einer neuen Normalität wird, fordert die in der Schweiz ansässige Medienrechtsorganisation Press Emblem Campaign das Militärregime in NayPieTaw auf, alle Medienvertreter:innen vorbehaltlos freizulassen.

Die von General Min Aung Hlaing geführte Militärjunta versucht derzeit ihr Bestes, um die öffentlichen Empörungen zu kontrollieren, seit die südostasiatische Nation am 1. Februar mit dem Putsch konfrontiert wurde, der die gewählte Regierung, die faktisch von der Nobelpreisträgerin Daw Aung San Suu Kyi angeführt wird, der legitimen Macht beraubte. Die von NLD-Chef Suu Kyi einberufene zivile Bewegung hat bereits über 840 Demonstrant:innen durch die Brutalitäten des Sicherheitspersonals verloren.

Mindestens 85 Journalist:innen wurden in den letzten vier Monaten festgenommen, während über 50 Schreiber:innen immer noch wegen einem neu überarbeiteten Gesetz zur Verbreitung falscher Informationen hinter Gittern sitzen. Kürzlich wurden zwei Reporter, zum einen Ko Aung Kyaw (verbunden mit Democratic Voice of Burma) und Ko Zaw Zaw (arbeitet für die Mediengruppe Mizzima) wegen ihrer Berichterstattung über öffentliche Unruhen von einem Militärgericht für zwei Jahre inhaftiert.

Die Militärgeneräle nahmen die Nachrichtenindustrie ins Visier, indem sie ihnen ihre Zulassungen entzogen, die Internetdienste verlangsamten und die Medienmitarbeiter:innen bei verschiedenen Gelegenheiten körperlich angriffen. Auch ausländische Journalist:innen blieben nicht verschont. Danny Fenster, Herausgeber des Magazins Frontier Myanmar, wurde kürzlich von den Sicherheitsbehörden mitgenommen, als er in die USA, seine Heimat fliegen wollte.

Die Chefredakteurin von Mizzima, Soe Myint, informierte den süd- und südostasiatischen PEC-Vertreter Nava Thakuria, dass Herr Zaw der sechste Mizzima-Mitarbeiter sei, der von dem Militär festgenommen wurde. Fünf der Mitglieder von Mizzima, darunter auch der Mitbegründer Thin Thin Aung, sitzen derzeit im Gefängnis. Ihnen drohen drei Jahren Haft. Sie werden nach Abschnitt 505(a) des Strafgesetzbuches verurteilt. Laut dieses Abschnittes ist es ein Verbrechen, Gerüchte oder Fehlinformationen zu veröffentlichen, welche die Öffentlichkeit beunruhigen oder sie zu einem Verbrechen gegen die Regierung anstiften.

„Wir glauben immer daran, dass Journalismus kein Verbrechen sein darf. Die Mediengruppe in Myanmar muss die Freiheit haben, furchtlos zu arbeiten“, erklärte PEC-Generalsekretär Blaise Lempen und fügte hinzu, dass drei weitere Journalist:innen, die sich für DVB engagieren, von einem thailändischen Gericht zu sieben Monaten Haft verurteilt wurden, als sie kürzlich aus Myanmar geflohen waren, um nach Thailand einzureisen. Lempen forderte auch die thailändische Regierung auf, sie nicht zu voreilig an Myanmar auszuliefern und die Schreiber:innen freizulassen.

Text von Thakuria Navajyoti, die Übersetzung aus dem Englischen wurde von René Bauer vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!