Die Berichte der Financial Times und Bloomberg vom Wochenende hatten bereits angekündigt, dass Großbritannien den Impfstoff von Pfizer/BioNTech innerhalb dieser Woche genehmigen werde. Und das ist geschehen.

Die britische Arzneimittelagentur MHRA hat den Impfstoff zugelassen, wie ein BBC-Bericht heute mitteilte. Damit ist Großbritannien das erste Land, das den Impfstoff in seinem Köcher hat. Laut einer Regierungspublikation wurde die MHRA auch gebeten, eine frühzeitige Zulassung des Impfstoffs von AstraZeneca/Universität Oxford in Erwägung zu ziehen.

Großbritannien hat sich 2 Dosen des Impfstoffs für eine Bevölkerung von 20 Millionen Menschen gesichert, und das Impfprogramm ist bereits angelaufen. Wir erinnern Sie daran, dass der Impfstoff bei -70 Grad Celsius gelagert werden muss, was insbesondere für Länder außerhalb Europas oder für isolierte Gebiete sogar innerhalb Europas eine gewisse Schwierigkeit mit sich bringt. Nichtsdestotrotz sagte die WHO über die Direktorin der Abteilung für Impfungen, Kate O’Brien, dass vor allem Afrika über umfangreiche Erfahrungen in solchen Fragen verfügt, da die Region aufgefordert wurde, den Ebola-Impfstoff bei -80 Grad Celsius zu lagern. Die große Frage für nicht-westliche Länder ist, ob es genügend Impfstoffe geben wird, um die Bevölkerung zu erreichen.

Der Impfstoff von Pfizer/BioNTech wird der erste Impfstoff, der in Rekordzeit erforscht und entwickelt wurde. Damit bricht er mit einer Erzählung und jahrelangen Praxis, nach der diese Phasen der Forschung, Entwicklung und Zulassung über ein Jahrzehnt dauern sollen. Er beweist, dass die Partnerschaft zwischen dem privaten Sektor (Pharmaunternehmen) und der Öffentlichkeit (deutsche Steuerzahler und Vorkaufsverträge für Impfstoffe aus den Ländern und der EU) das Investitionsrisiko teilen und die Gesundheitssysteme effizienter und schneller „bewaffnen“ kann.

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde von Anne Schillinger vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!