Volleyballspieler klatschen sich ab, Fußballer grätschen ein, in den Bob quetschen sich Frauen und Männer für die Jagd durch den Eiskanal – alle auf medienträchtiger Bühne für ihren Verein oder das Land. Und wo sind die Schauspieler*innen für die Bühne? Fehlanzeige, im Theater tagen die Stadträte – das Publikum bleibt draußen vor der Tür und die Theaterleute improvisieren zwar großartig sogar mit Theater „to go“ und landen trotzdem in einer tiefen Sinnkrise, weil der entscheidende Energieaustausch fehlt. Deshalb unterstützen wir ihre Forderungen.

Die AFD hält ihren Parteitag mit über 600 Personen in einer Halle, Musiker*innen dürfen nicht mal mit kleinem Ensemble auf die Bühne und wir nicht in einen Konzertraum als begeisterte Musikhörer*innen. Wer atmet denn hier anders – es gibt inzwischen wissenschaftliche Studien zu entsprechenden Tröpfchenaerosolen und wie sie eingefangen werden können. Es ist die Ungleichbehandlung die einem den Atem stocken lässt!

Die Konsumtempel in den Innenstädten sind offen für Black Friday und die Weihnachtseinkäufe – ja, mit spürbaren Einbußen für den Handel im Vergleich zum Vorjahr und im Verhältnis zum Überflussangebot – denn Menschen sind ja nicht unvorsichtig in der Mehrzahl. Jetzt schließen zwangsweise noch die Bibliotheken und Bildungseinrichtungen – ist das nicht staatlich gelenkte Bildungsverweigerung? Die Kinos mit ausgeklügelten Hygienekonzepten und einem Publikum, das sich an geistigen Anregungen ergötzen könnte und will, müssen schließen auf unabsehbare Zeit. Wir brauchen euch jetzt und vor allem nach der Pandemie – deshalb wehren wir uns gegen die Totalstreichungen im Kulturbereich mit euch!

Die Politik selektiert vordergründig nach wirtschaftlichen und gesundheitlichen Maßnahmen einschließlich Steuerminderungen, aber vernachlässigt sträflich die Kultur (-schaffenden) – auch die Grünen sind da keine Ausnahme. Vernünftige Restriktionen akzeptieren wir ja, aber es geht natürlich um mehr als „Freizeitvergnügen“! Es geht um „Volksgesundheit“ im ganzheitlichen Sinn.

Die Medien berichten weiter vom RKI und von Beschlüssen und Regeln der politischen Vertreter*innen – als ob es kaum mehr etwas Anderes in der Welt gäbe. Nur ein paar alternative Medien halten dagegen. Künstler*innen und Kulturschaffende, Kreative aller Art erfinden sich ständig neu mit wunderbaren Alternativen im Angebot und wir sitzen derweilen vor der Glotze, um dort noch einen Rest Kultur zu tanken.

Anwälte fechten Demoverbote erfolgreich an, wobei die Schadensbegrenzung dann der Polizei überlassen bleibt. Gerichte genehmigen Präsenzparteitage. Bei dieser schwierigen Gratwanderung zwischen „individuellen Freiheiten“ und „Gemeinwohl“… Wo bleiben da die Anwälte für die Kultur?? Ganz einfach auch in der entmündigten Zivilgesellschaft.

Mit den Coronahilfen schickt man unsere Kinder und Enkel in eine Schuldenfalle dramatischen Ausmaßes, uns treibt man in die Inflation und neue Verteilungskämpfe für Impfstoffe und Hilfen. Notgroschen machen die Künstler*innen zu Bittsteller*innen, anstatt sie ihrem Beruf nachgehen zu lassen zur Freude vieler und manchmal sogar mit kathartischer Wirkung.

Also weiter wie immer oder „alles nur eine Frage der Perspektive“ wie Schleich so treffend karikiert?

Genau: die Einen fordern Waffenstillstand und die anderen verkaufen munter Waffen und zetteln Kriege an.

Geld oder Leben? Hände hoch!! für die Kultur