In ganz Indien sind die Opferzahlen unter den Journalisten aufgrund von Covid-19 stark angestiegen und dies macht sich nun bemerkbar. Jetzt verliert das Land fast jeden zweiten Tag einen Medienvertreter wegen dem Coronavirus. Nach Angaben des Journalistenforums Assam (JFA) wurden die letzten drei Opfer des Coronavirus innerhalb von vier Tagen gemeldet, infolgedessen rief das Forum jeden Reporter und Medienvertreter zur Vorsicht bei der Berichterstattung vor Ort auf.

Der jüngste Bericht tauchte aus dem Ort Nellore in Andhra Pradesh auf, wo der Journalist Narayanam Seshacharyulu (56 Jahre alt) am 3. September 2020 an Covid-19 starb. Seshacharyulu, der mit der angesehenen Telugu-Tageszeitung Eenadu in Verbindung steht, wurde vor einigen Tagen in Tirupati ins Krankenhaus eingeliefert, nachdem er positiv auf den Virus getestet worden war. Er arbeitete an verschiedenen Orten wie Chittoor, Muttukuru, Guntur, Hyderabad und zuletzt in West Godavari. Seshacharyulu’s Frau und Sohn leben nun mit anderen Familienangehörigen.

Vor einem Tag erlag der in Pune (Maharashtra) lebende Fernsehreporter Pandurang Raikar (42 Jahre alt) in einem Krankenhaus in der Stadt Ahmednagar dem Covid-Virus. Raikar, der für den Nachrichtensender TV9 arbeitete, wurde positiv getestet und ins Krankenhaus eingeliefert. Seine Familienangehörigen behaupteten, dass die Behandlung durch das Krankenhaus verzögert worden sei. Raikar ließ seine Frau, zwei Kinder und eine Vielzahl von Verwandten zurück.

Zuvor starb ein weiterer Fernsehjournalist, Neelanshu Shukla (30 Jahre alt) aus Kanpur (Uttar Pradesh) an einer Corona-Infektion. Shukla, der mit AajTak arbeitete, wurde vor einigen Tagen positiv auf Covid-19 getestet und starb am 31. August im Krankenhaus. Als junger Mann arbeitete Shukla ebenfalls für NDTV und Republic TV als Korrespondent in Lucknow.

Vor einigen Wochen starb der erfahrene Journalist Ashok Churi aus Maharashtra, der die Marathi-Wochenzeitung PalgharTimes herausgab, in einem Krankenhaus in Palghar. Er wurde später positiv auf Covid-19 getestet. Der Drucker und Herausgeber von AsomiyaKhabar (Rantu Das) starb ebenfalls in einem Krankenhaus in Guwahati und wurde positiv auf die Virusinfektion getestet. Der in Neu-Delhi ansässige Schriftsteller Tarun Sisodia, ebenfalls an Covid-19 erkrankt, brachte sich während seiner Behandlung im AIIMS Institut um.

Weitere Journalisten aus Indien die an Covid-19 starben:

  • Fotojournalist Jai Deep aus Patiala (Punjab)
  • Fernsehreporter Madhusudan Reddy aus Tirupati (Andhra Pradesh)
  • Videojournalist M Parthasarathy ebenfalls aus Tirupati (Andhra Pradesh)
  • Fernsehreporter Ramanathan aus Chennai (Tamil Nadu)
  • Videojournalist E Velmurugan ebenfalls aus Chennai (Tamil Nadu)
  • Journalisten Simanchal Panda, K Ch Ratnam & Priyadarshi Patnaik aus Orissa
  • Nachrichtenmoderator Davinder Pal Singh aus Chandigarh
  • Fernsehautor Manoj Kumar aus Hyderabad (Andhra Pradesh)
  • Journalist Pankaj Kulashrestha aus Agra (UP)
  • Fotojournalist Ronny Roy aus Kalkutta

In einer Pressemitteilung dankten JFA-Präsident Rupam Barua und Sekretär Nava Thakuria allen Medienvertretern, die trotz der Pandemie unerbittlich ihre Arbeit verrichteten, sowie es praktizierende Ärzte, Krankenschwestern, das Sanitär- und Polizeipersonal ebenfalls tun. Das Forum drängte auch den Vorstand der Gewerkschaft in Neu-Delhi, ein umfassendes Versicherungspaket für die Journalisten im Einsatz anzukündigen.

Andererseits drückte das Forum auch seine Besorgnis darüber aus, dass, obwohl über hundert Schriftsteller und Reporter im ganzen Assam-Netzwerk mit dem Virus infiziert wurden, über diese beunruhigende Entwicklung von den Zeitungen, Nachrichtenkanälen und digitalen Plattformen kaum berichtet wurde. (Nur wenige infizierte Medienvertreter dokumentierten ihr persönliches Erlebnis in den sozialen Medien). Das Forum zeigte seine Wertschätzung angesichts der Tatsache, dass die Zeitung Eenadu die Aufrichtigkeit und den Mut besaß, über Seshacharyulu’s Kampf gegen Covid-19 zu berichten.

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde von Jonas Jancke vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!