Das hatte es seit den 80er Jahren nicht gegeben. Der Bürgermeister der Stadt Bremen und Präsident des Senats, Andreas Bovenschulte, ließ es sich nicht nehmen, die Hauptrede zum Antikriegstag am 1. September 2020 in Bremen zu halten. Schon vorher hatte er deutliche friedenspolitische Signale ausgesendet. Zum ersten Mal wurde am 8. Juli 2020 am Rathaus die grüne Flagge der „Mayors for Peace“ gehisst. Wie selbstverständlich nahm Bovenschulte am letzten Hiroshima-Tag teil. Vor allem aber: er setzte sich maßgeblich dafür ein, dass die Bremische Bürgerschaft am 7. Dezember 2017 per Beschluss die Bundesregierung aufforderte, den Atomwaffenverbotsvertrag zu unterzeichnen.

Überhaupt wurde in Bremen deutlich: die Friedensbewegung ist breiter geworden. Großen Teilen aus SPD und Gewerkschaften passt die Politik der zunehmenden Spannungen und Kriegsdrohungen und vor allem die aktive Rolle der Bundesregierung in diesem üblen Spiel berhaupt nicht. An der Kundgebung nahmen viele einfache SPD- und Gewerkschaftsmitglieder teil. Aber auch Prominenz. U.a. Ex-Bürgermeister Henning Scherf, die Bremer DGB-Chefin Anette Düring, der Verdi-Bezirksvorsitzende Markus Westermann (als Redner), die SPD-Landesvorsitzende Sascha Aulepp sowie 6  Bürschaftsabgeordnete der SPD. Außerdem dabei: zwei Bürgerschaftsabgeordnete der Linkspartei sowie eine Bundestagsabgeordnete, ebenfalls Linkspartei.

Zur Kundgebung hatten das Bremer Friedensforum, die DGB-Region Bremen-Elbe-Weser und andere Organisationen aufgerufen. Sie fand in diesm Jahr vor dem vielfach kritisierten und von den Nazis 1935 eingeweihten Kriegerdenkmal auf der Altmannshöhe statt.

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