Die direkte Kommunikation mit den Menschen um uns herum ist ein Bedürfnis, das wir alle spüren. Das ist ein Fundament auf dem wir unsere körperliche, geistige, persönliche und soziale Gesundheit aufbauen.

Wir müssen darüber reden, was uns alle betrifft, und wie es uns selbst gerade geht. Die gegenwärtige Lage trägt zur Verunsicherung bei oder verängstigt viele von uns regelrecht. Andere Momente trösten uns oder machen uns glücklich und auch das wollen wir teilen.

Beziehungen zu pflegen ist ein entscheidender Teil der Kommunikation. Wenn es in den Beziehungen hakt, wenn Brücken zwischen Menschen abbrechen, dann fühlen wir uns schlecht.

Wenn der Gesprächsfluss jedoch läuft und die Kanäle offen sind, geht es uns hingegen richtig gut.

Kommunikation ist maßgeblich beeinflusst von unseren Absichten und denjenigen unseres Gegenübers. Wenn die andere Person keinen Gesprächsbedarf hat oder „die Tür zumacht“, können wir daran nichts ändern. Vielleicht sollten wir dann einfach auf den richtigen Moment warten.

Kommunikation ist ein interaktives, freies Zusammenspiel, Geduld gehört zu ihren Tugenden, genauso wie der Respekt vor der Zeit des Anderen.

Aber kommen wir nochmal auf die Absicht zu sprechen: wir könnten ein offenes freies Gespräch zwischen Menschen auch anschieben, ganz im Sinne einer vorurteilsfreien und offenherzigen Kommunikation.

Das hilft uns den jeweiligen Standpunkt des Anderen besser zu begreifen. Unseren eigenen Standpunkt würden wir dann nicht mehr für die absolute Wahrheit halten, sondern wir sähen darin einen anderen Blick auf die Dinge.

Wir können zur Einsicht kommen, dass unterschiedliche Interessen die Kommunikation erschweren. Das gilt es auch zu berücksichtigen. Eine gute Grundeinstellung setzt ein Nachdenken voraus, um unsere eigenen Schwierigkeiten erkennen zu können.

So eröffnet sich uns auch, dass es um aktives Zuhören gehen muss, um Empathie und dass wir uns anstrengen müssen zu begreifen, was der/die Andere uns gerade sagen will – das ist sozusagen eine Voraussetzung.

Aus einer unzureichenden Kommunikation entsteht viel Leid, Anspannung zwischen den Menschen und wir fühlen uns nicht wohl. „Missverständnisse“, Misstrauen, Heuchelei, Angst vor Zurückweisung… sind auf Fehler in der Kommunikation zurückzuführen, die Störungen auf individueller wie gesellschaftlicher Ebene verursachen können.

Diese Fehler lassen sich korrigieren, damit wir zu einer gesunden und ausgewogenen Beziehung zurückzukehren können.

Wir leben in einem Moment, in dem physische Nähe durch den Lockdown sehr begrenzt ist, aber diese Einschränkung wird aufgefangen durch die vielen Möglichkeiten der Online-Verbindungen, die die moderne Technologie uns zugänglich macht.

Physische Distanz ist somit kein Hindernis mehr für direkte Kommunikation. Abstandhalten kann damit sowohl unsere Absicht sein oder ist ganz einfach in unserem Interesse.

In dieser Situation ist es notwendig, dass wir für unser Wohlbefinden nach Menschen suchen, mit denen wir auf einer Linie liegen. Wir können uns mit neuen Freunden zusammenfinden, die uns weiterbringen in unserer menschlichen Entwicklung. Wir müssen weniger darauf achten, wo denn der Zug sonst hinrollt und können uns damit viel Frustration und Zeit ersparen.

Abschließend denke ich, werden wir immer und überall Menschen finden, mit denen wir weitgehend übereinstimmen. Und es wächst das Verständnis dafür, dass Kommunikation vorrangig auf unserer eigenen Beobachtung, unserer Aufmerksamkeit und unserem Nachdenken besteht. So können wir natürlich auch „Brückenbauer“ sein, offene Stränge miteinander verweben. Das machen wir freiwillig und in Übereinstimmung mit dem was wir selbst denken und fühlen.

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde von Heidi Meinzolt vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!