Der Iran hat einer Inspektorin der UN-Atomenergieaufsicht die Akkreditierung entzogen. Sie soll versucht haben, „verdächtige Materialien“ in eine Atomanlage zu schmuggeln, die sie inspizieren sollte. Angesichts des scheiternden Atomdeals ein brisanter Vorfall.

Einer nicht namentlich genannten Inspektorin der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) wurde die Erlaubnis zum Besuch nukleartechnischer Anlagen im Iran entzogen. Die iranische Atomenergiebehörde erklärte, die Inspektorin sei beim Versuch erwischt worden, die Urananreicherungsanlage Natanz mit „verdächtigen Materialien“ zu betreten. Ohne Zugangsmöglichkeit zu den Inspektionsstandorten sei ihre Mission zur Überwachung des iranischen Atomprogramms undurchführbar geworden. Demnach sei sie am Mittwoch abgereist, berichten iranische Medien.

Laut Reuters wurde die Inspektorin kurzzeitig festgehalten, nachdem sie am Betreten der Einrichtung gehindert wurde. Ihre Reisedokumente seien für einen gewissen Zeitraum beschlagnahmt worden.

Was genau die Inspektorin auf das Natanz-Gelände schmuggeln wollte, hat der Iran noch nicht bekanntgegeben – lediglich, dass sie kontrolliert wurde und dabei ein „Sicherheitskontrollgerät den Alarm auslöste“.

Der Vorfall ereignete sich offenbar vergangene Woche, kurz bevor der Iran seinen letzten Schritt zur Aussetzung seiner Verpflichtungen laut dem Atomabkommen vom Jahr 2015 ankündigte. Teheran erklärte, man werde nun in der Fordo-Nuklearanlage Uran bis zu einer Konzentration von fünf Prozent  anreichern. Dieser Schritt ist der jüngste in einer Reihe von Maßnahmen, die der Iran als Reaktion auf den Ausstieg der USA aus dem Iran-Atomdeal ergriff.

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