Peronistisches Lager geht mit rund 15 Prozent Vorsprung in Präsidentschafts- und Parlamentswahlen im Oktober.

Aus den landesweiten, verpflichtenden Vorwahlen für das Präsidentenamt und das nationale Parlament (PASO) ist das peronistische Wahlbündnis „Frente para Todos“ als klarer Sieger hervorgegangen. Präsidentschaftskandidat Alberto Fernández und Cristina Fernández de Kirchner als Kandidatin für das Vizepräsidentenamt holten landesweit 47,3 Prozent der Stimmen. Das Regierungsbündnis „Juntos por el Cambio“ des amtierenden Staatspräsidenten Mauricio Macri kam dagegen lediglich auf 32,2 Prozent. Die meisten Umfragen hatten zuvor irrtümlicherweise ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen beiden Lagern vorausgesagt.

Das Duo Fernández/Fernández hat in fast allen Provinzen des Landes mit Ausnahme von Córdoba und der Hauptstadt Buenos Aires die Nase vorn. Es geht damit auch als klarer Favorit in die für 27. Oktober angesetzten Präsidentschaftswahlen. Nach Abzug sämtlicher ungültiger Stimmen und Stimmenthaltungen würden dort voraussichtlich rund 45 Prozent ausreichen, um die Präsidentschaft bereits im ersten Wahlgang zu erobern. Falls keine absolute Mehrheit erzielt wird, käme es im November zu einer Stichwahl zwischen den beiden stimmenstärksten Kandidaten.

Macri sprach nach Bekanntwerden des Ergebnisses von einer für ihn „sehr schlechten“ Wahl, gab sich jedoch überzeugt, dass „die Mehrheit der Argentinier nicht für eine Rückkehr in die Vergangenheit“ gestimmt habe. Zugleich versuchte er Ängste vor möglichen Konsequenzen eines Machtwechsels zu schüren: „Wenn wir es jetzt mit der Angst zu tun bekommen und in der Mitte des Flusses umkehren wollen, wird das zu einem Problem werden.“ Fernández hätte auch die Verantwortung für mögliche Reaktionen der Finanzmärkte zu tragen: „Es ist wichtig, dass die Welt versteht, dass Argentinien ein Land ist, auf das man sich verlassen kann.“ Alberto Fernández verkündete indes am Wahlabend vor zahlreichen Anhängern: „Wir sind nicht angetreten, um einen früheren Zustand wiederherzustellen, sondern um ein neues Argentinien zu erschaffen, in dem es keine Bruchlinien, keine Spaltungen und keine Rachsucht mehr gibt. Wir werden wieder reparieren, was sie zerstört haben.“

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