Der österreichische Präsident Alexander Van der Bellen hat gestern in Wien eine Porträt-Ausstellung von Überlebenden des Holocaust besucht, nachdem diese dreimal angegriffen worden war. Über ein Dutzend der Bilder waren seit der Eröffnung am 7. Mai beschädigt worden. Freiwillige, darunter die Muslimische Jugend Österreichs und Mitglieder der Young Caritas, haben sich nun zusammengeschlossen, um die Ausstellung zu bewachen.

Nachdem Van der Bellen unter einigen der Porträts Blumen niederlegte, erklärte er:

Einige dieser Bilder wurden beschädigt, zerrissen […] Aber das Schöne ist, dass sich spontan mehrere junge Leute, mittelalterliche Leute [Leute mittleren Alters] gefunden haben, um hier Wache zu halten, darunter die Muslimische Jugend, die Young Caritas, Künstler-Organisationen, die einfach ein Bild für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft setzen und sagen: ‚Wir sind nicht so!‘ Und das finde ich schön, sagte Van der Bellen.

Während der Angriffe wurden die Porträts zerschnitten und mit mehreren Hakenkreuzen versehen. Am Montag kamen Aktivisten aus verschiedenen Bereichen zusammen und reparierten die Ausstellungsstücke. Einige von ihnen stellten Zelte in der Nähe der Ausstellung auf, um weitere Angriffe zu verhindern.

„Dann kamen spontan die Menschen, bauten hier ihre Zelte auf und blieben einfach da. Es ist ein sehr starkes Zeichen“, sagte Luigi Toscano, Fotograf und Ausstellungsmacher.

Im Rahmen der Ausstellung „Lest We Forget“ wurden rund 80 Porträts von Holocaust-Überlebenden in der Wiener Innenstadt aufgestellt.

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