Die Anti-Atomwaffen-Kampagne ICAN fordert Abrüstung auf Grundlage internationaler Verträge.

Die mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete Anti-Atomwaffen-Organisation ICAN begrüßt die die Ergebnisse des Korea-Gipfels als ersten Schritt zu einer atomwaffenfreien koreanischen Halbinsel. Allerdings fehlt ein verbindlicher Fahrplan zur atomaren Abrüstung.

„Die Ergebnisse des Treffens in Pjöngjang sind ein wichtiger Fortschritt im Friedensprozess und können langfristig zu einer koreanischen Halbinsel ohne Atomwaffen beitragen. Wir brauchen nun konkrete Zusagen, welche Abrüstungsschritte von wem bis wann unternommen werden“, kommentiert Martin Hinrichs aus dem Vorstand von ICAN Deutschland. „Ein Abrüstungsplan muss zudem auf internationalen Verträgen beruhen. Nur so können wir sichergehen, dass der Prozess dauerhaft weitergeht.“

Auf dem Gipfel in Pjöngjang haben Südkoreas Präsident Moon Jae In und Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un verschiedene Maßnahmen vereinbart. Unter anderem erklärte sich Kim grundsätzlich dazu bereit, die Atomanlage in Yongbyon sowie die Raketentestanlage in Sohae unter internationaler Aufsicht abzubauen. Unklar blieb allerdings, welche Gegenleistung er dafür verlangt und bis wann dies geschehen soll.

„Endlich wird wieder miteinander gesprochen, statt mit dem Einsatz von Atomwaffen zu drohen“, sagt ICAN-Vorstand Hinrichs. „Dauerhafter Frieden ist allerdings nur möglich, wenn diese Waffen verboten und abgeschafft sind. Daher sollten Nord- und Südkorea dem internationalen Atomwaffenverbot beitreten, das im vergangenen Jahr von den Vereinten Nationen beschlossen wurde. Das wäre ein deutlicher Beleg für die Ernsthaftigkeit ihrer Abrüstungsbemühungen.“

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