Erneut droht die East Side Gallery Spekulanten zum Opfer zu fallen. Die längste Freiluftgalerie und einer der meist besuchtesten Orte Deutschlands steht auch für eine Erinnerungskultur die uns an das „Danach“ erinnert, an euphorische Tage selbst errungener Freiheit, nicht an das „Davor“, an vermintes Niemandsland. Dieser Streifen zwischen Spree und East Side Gallery war früher ein Nicht-Ort, nicht begehbar, nicht einsehbar, nicht existent.

Der ehemalige Todesstreifen soll in diesem Abschnitt nicht mit einem monströsen Komplex aus Hotel und Luxuseigentumswohnungen bebaut werden. Investor Heskel Nathaniel (Trockland Management GmbH) plant hier das „Pier 61|63“, ein 120 Meter langes und 9 Stockwerke hoches Betonmonster.

Nach Berliner Denkmalschutzrecht ist eine Bebauung dieser Art strikt verboten (§ 10 Denkmalschutzgesetz Berlin), weil es empfindlich in den Wirkbereich des Denkmals East Side Gallery eingreift und dieses zerstört.

Das Bündnis „East Side Gallery retten!“ fordert daher, wie es den Wählerinnen und Wählern auf Seite 38 des aktuellen Koalitionsvertrages von der Rot-Rot-Grünen-Koalition versprochen wurde: ein Ausgleichsgrundstück für den Investor, jedenfalls eine angemessene Kompensation, sofern ein solches nicht verfügbar ist, einen sofortigen Baustopp für das Luxushotel-Projekt Pier 61|63, und auf jeden Fall: keinen weiteren Teilabriss der East Side Gallery!

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