Bei ihrem Einsatz in Notunterkünften fiel einigen Berliner Aktiven auf: Schnelle Informationen sind der Schlüssel zum Meistern der immensen Aufgaben, die der starke Flüchtlingsstrom erfordert. Sie gründeten die „Helferzentrale“. Die Netzplattform soll Tauschbörse für Nachrichten und Informationen über Projekte und Hilfsangebote sein und diese damit fördern. Über die Idee sprach global° mit Mit-Initiator Jens Stoewhase.

Wie könnt Ihr mit News für Helfer den Flüchtlingen helfen?

Wir sind der festen Überzeugung, dass die Vernetzung von Menschen einer von mehreren Schlüsseln ist, um erfolgreich zu helfen. Wir kennen das aus unserer Verlagsarbeit. Nachrichten und Informationen sorgen für einen Überblick. So kann HelferZentrale.org einen Anlaufpunkt im Netz bilden, der Helferinnen und Helfern beim Wissenstransfer unterstützt. Mehr Wissen schafft mehr und bessere Möglichkeiten. Das hilft dann bei der Arbeit mit Geflüchteten und somit den Flüchtlingen selbst.

Warum gerade Nachrichten und nicht Zelte, Decken oder medizinische Geräte: Brauchen die Helfer das wirklich am meisten und wofür?

Wir haben uns gefragt, wie wir unser Know-how – also die Arbeit als digitaler Fachverlag – in die Flüchtlingshilfe einbringen können. Und so entstand bei Peter Schwierz die Idee, die dann ins Team getragen wurde und schnell Anklang fand. Viele von uns und unseren Geschäftspartnern engagieren sich privat und da sehr viel mehr Hands-on und mit Spenden. Aber mit HelferZentrale.org können wir das kleine Helfen in einen größeren Rahmen heben und hoffentlich noch etwas mehr unterstützen und bewirken.

Aus dem Engagement für Flüchtlinge entstand die HelferZentrale

Seit wann gibt es die Idee?

Private Engagements gibt es bei uns seit Sommer 2015. Die für einen Nachrichten-Service für Helferinnen und Helfer entstand im Herbst vergangenen Jahres. Konkret haben wir Ende November mit Konzeption und Umsetzung begonnen. Dann ging alles ziemlich schnell…

… und die Initiative?

HelferZentrale.org ist die Initiative, und mit der Idee kam auch das Engagement unserer Partner. Wir haben sie um das Einbringen ihrer Kompetenzen gebeten und das Feedback war sehr zügig und positiv.

Wer genau steht hinter HelferZentrale.org?

Aktuell sind das vier Firmen und mehrere freiberufliche Journalistinnen und Journalisten. Die Agnitas AG(München) stellt uns das Newsletter- und CRM-System zur Verfügung, die Cuba Design GmbH (Berlin) hat das Hosting und die Webentwicklung übernommen, die Agentur Kreuzinger (Kleinmachnow) gestaltete das Logo und das Corporate Design und die Rabbit Publishing GmbH (Berlin) kümmert sich um die inhaltliche Entwicklung und die Redaktion. Und ohne unsere freiberuflichen Autorinnen und Autoren wäre der dauerhafte Betrieb nicht möglich.

Ziel ist die rein ehrenamtliche Hilfe für Flüchtlinge

Was ist deren Intention?

Es geht um das Unterstützen der Helfer. Nicht mehr und nicht weniger. Und natürlich ist das im Netzwerk einfacher zu wuppen.

Eure News verteilt Ihr kostenlos: Habt Ihr auch ein Geschäftsmodell?

Das Geschäftsmodell heißt ehrenamtliche Arbeit. Wir haben keinen Businessplan hinterlegt. HelferZentrale.org hat ein Ziel und das heißt: „100 Prozent wir schaffen das!“

Vielleicht ein/zwei Beispiele Eure konkrete Hilfe?

Konkret ist, dass wir mit der Arbeit unserer ehrenamtlichen Redakteurinnen und Redakteure und unseren Partnern Öffentlichkeit herstellen. Öffentlichkeit für Menschen, die bereits helfen und Öffentlichkeit für gute Projekte, Projektbeschreibungen und pragmatische Lösungen, weil wir über all die positiven Beispiele und Fortschritte berichten und ein Publikum um HelferZentrale.org entwickeln. Ein sehr handfestes Beispiel ist das Tutorial für Trennwände in Notunterkünften. Ein Team aus einer Unterkunft in Berlin Prenzlauer Berg hat solch eine Anleitung entwickelt und ins Netz gestellt. Wir haben darauf aufmerksam gemacht und das Tutorial verlinkt. So lässt sich durch Interessierte besser finden und nutzen.

 

Der Originalartikel kann hier besucht werden