„Es ist heute viel schwerer in den USA die Menschen für Aktionen für den Frieden zu mobilisieren als in der Zeit der Regierung Bush“, erklärt der us-amerikanische Friedensarbeiter David Hartsough bei seinem Gespräch zur internationalen Vernetzung der Friedensbewegung in Berlin, im Büro von IALANA, der deutschen Sektion der Organisation der “Juristinnen und Juristen gegen atomare, biologische und chemische Waffen – Für gewaltfreie Friedensgestaltung“. Das Interesse an dem Gespräch allerdings war gering, nur einige wenige Vertreter von deutschen Friedensorganisationen waren gekommen.

Der Mann aus San Francico stellt fest, dass fast alle Menschen weltweit den Frieden wollen und setzt deshalb darauf, dass eine internationale Friedensbewegung aufgebaut werden kann und muss. Mit zehn bis 20 anderen Amerikanern haben sie deshalb die Organisation „World beyond War“ geschaffen, die diese internationale Friedensbewegung voranbringen soll.

Voranbringen wollen sie den Zusammenschluss mit einer kurzen Erklärung, für die sie weltweit Unterschriften sammeln: „Wir verstehen, dass Kriege und Militarismus uns weniger sicher machen anstatt uns zu schützen, dass sie Erwachsene und Kinder töten, verletzen und traumatisieren, die natürliche Umwelt schwer schädigen, Bürgerrechte erodieren, unseren Volkswirtschaften schaden und Ressourcen von lebensbejahenden Aktivitäten abziehen. Wir verpflichten uns dazu, uns für gewaltfreie Bemühungen zu engagieren und diese zu unterstützen, mit dem Ziel, alle Kriege und Kriegsvorbereitungen zu beenden und einen nachhaltigen und gerechten Frieden zu schaffen.

In vielen Ländern haben sich Menschen inzwischen diese Erklärung zu eigen gemacht und unterstützen sie mit ihrer Unterschrift.
Die Initiative hat auch den Vorschlag für ein weltweites Sicherheitssystem ohne Krieg entwickelt und sucht jetzt mehr Unterstützer für seine Einführung.

David Hartsough selbst hat ein Buch über sein Leben als Friedenarbeiter geschrieben; mit „Waging War“ ihm will er zeigen, dass erfolgreiche Aktivitäten für den Frieden möglich sind. In vielen Aktionen zivilen Ungehorsams hat er sich gegen den Militarismus und US-Kriege gestellt und war noch beim legendären Marsch der US-Bürgerrechtsbewegung mit Martin-Luther-King dabei.

In Deutschland ist das Antikriegscafe in Berlin und Pressenza in der globalen Initiative dabei.

Interview von antikriegTV mit David Hartsough:

Wolfgang Lieberknecht, Think-Tank-Wanfried