Solange das Einsatzgebiet der Operation Triton nicht weiter ausgedehnt wird, nützen die am heutigen EU-Sondergipfel von einigen europäischen Staaten gemachten Zusicherungen von Ressourcen, Schiffen und Flugzeugen für die Seenotrettung im Mittelmeer wenig. Für Amnesty International ist die EU am Gipfeltreffen auf halbem Weg stecken geblieben.

«Was wir heute in Brüssel erlebt haben, dient mehr der Gesichtswahrung denn der Rettung von gefährdeten Menschen», kommentiert der für Europa und Zentralasien zuständige Amnesty-Direktor John Dalhuisen die Resultate des EU-Sondergipfels. «Den vielen Worten und Ressourcen nach zu schliessen, welche die führenden EU-Politiker dem Problem widmen, scheint es als wollten sie ernsthaft Flüchtlinge retten. In Wirklichkeit bleiben sie mit der Lösung auf halbem Weg stecken.»

Die angekündigte Verdreifachung der Ressourcen für die Operation Triton reicht nicht, um das Problem der Seenotrettung zu lösen, solange nicht die Reichweite dieser Operation auf die hohe See ausgedehnt wird – dorthin, wo sich die meisten Schiffsunglücke ereignen und die meisten Flüchtlinge ertrinken.

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