Nach Angaben der Veranstalter:innen haben am Samstag mehrere tausend Menschen in Köln unter dem Motto „Freiheit für Abdullah Öcalan – Politische Lösung der kurdischen Frage“ demonstriert. Der Protestzug setzte sich vormittags von der Deutzer Werft in Bewegung, zog durch die Kölner Innenstadt und endete am Nachmittag mit einer Abschlusskundgebung zurück an der Deutzer Werft.

Die Demonstration wurde von den europäischen kurdischen Dachverbänden TJK-E und KCDK-E organisiert und von KON-MED unterstützt. Neben zahlreichen Teilnehmenden aus verschiedenen Bundesländern kamen Menschen mit kurdischen Wurzeln auch aus mehreren europäischen Ländern nach Köln, außerdem nahmen zahlreiche Unterstützer:innen aus der deutschen Community teil.

Auffällig war die starke Beteiligung von Frauen, die in eigenen Blöcken vorausgingen. Künstlerische Beiträge prägten das Geschehen; auf der Abschlussbühne traten unter anderem Hozan Şemdîn, Hekîm Sefkan, Meral Alkan, Diyar Gerilya und Hozan Figen sowie Mitglieder der Kulturinitiativen Hunera Mizgîn und TEV-ÇAND auf. Große Porträts Öcalans und Banner mit Forderungen wie „Schluss mit Isolation, Folter und Rechtsbruch – Freiheit für Öcalan“ waren präsent; immer wieder forderten die Teilnehmenden die Freilassung des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan, eine politische Lösung der kurdischen Frage und riefen „Jin, Jiyan, Azadî“ (dt. Frauen, Leben, Freiheit).

Die Demonstrierenden riefen auch zu einem verstärkten Engagement europäischer Staaten für den Friedensprozess auf. In Redebeiträgen und Statements wurde die Notwendigkeit betont, statt Repression und Kriminalisierung den Raum für politischen Dialog und verlässliche Verhandlungen zu schaffen.

Abdullah Öcalan richtete aus dem Gefängnis von Imrali eine Botschaft an die Teilnehmenden und bezeichnete die große Mobilisierung als wichtigen Beitrag zu Frieden, Demokratie und einer politischen Lösung der kurdischen Frage. Er betonte, dass Freiheit, Demokratie und gleiche Bürgerrechte untrennbar miteinander verbunden seien und die Demonstration neuen Mut für den Friedensprozess schenke.

Ruken Akça, Ko-Vorsitzende von KON-MED, erklärte:
„Die heutige Beteiligung macht deutlich: Bürger:innen aus ganz Europa fordern eine politische Perspektive statt Unterdrückung und Diskriminierung. Freiheit für Abdullah Öcalan und die Schaffung verhandelbarer Rahmenbedingungen sind Grundvoraussetzungen für einen dauerhaften Frieden in der Region.“

Unter den Teilnehmenden waren auch bekannte Vertreter:innen der kurdischen Zivilgesellschaft; aus Amed (Diyarbakır) war Keskin Bayındır, Ko-Vorsitzender der Partei der Demokratischen Regionen (DBP), angereist und nahm an der Demonstration teil. Zahlreiche weitere Initiativen, Künstler:innen und zivilgesellschaftliche Gruppen unterstützten den Protest.

Die Demonstration verlief nach Veranstalter:innenangaben friedlich. KON-MED dankt allen Teilnehmenden, den Ordner:innen, den Sanitätskräften sowie den Menschen vor Ort, die zur Sicherheit und Organisation beigetragen haben.