Zuerst campierten die Flüchtlinge über ein Jahr auf dem Oranienplatz, dann verliessen sie diesen aufgrund von Verhandlungen mit dem Berliner Senat. Als sich herausstellte, dass ihnen entgegen der Absprachen die Abschiebung drohte, flüchteten sie auf das Dach eines Hostels, das sie tagelang ohne Versorgung (die Polizei riegelte sie komplett ab) besetzt hielten. Schliesslich landeten die verzweifelten Flüchtlinge in der St.Thomas Kirche, die ihnen vorübergehendes Kirchenasyl bot. So weit die Ultra-Kurzversion. Wer sich regelmäßig informieren möchte über den Fortgang der Ereignisse, kann dies auf der Webseite von Photographers in Solidarity tun, die die Proteste von Anfang an begleiten und fotografieren. Hier die neueste Entwicklung, geschrieben von Florian Boillot.

Am Sonntag hat eine weitere Verhandlungsrunde in der St. Thomas Kirche in Berlin Kreuzberg zwischen den Flüchtlingen und Bertold Hoecker, Superintendent im Evangelischen Kirchenkreis Berlin Stadtmitte, sowie Peter Storck, Stellvertretender Superintendent. Bertold Hoecker verließ die Kirche zunächst ohne Ergebnis. Ein paar Minuten später verkünden die Flüchtlinge, dass sie die Angebote annehmen: ca. 60 provisorische Schlafplätze in mehreren Orten. Vor der St. Thomas Kirche am Mariannenplatz werden dann Karten, Hausausweise, für die Schlafplätze an die registrierten Flüchtlinge verteilt.