Am 10. August 2025 versammelten wir uns in Gimpo City, um den zweiten Internationalen Tag der indigenen Völker der Welt in Südkorea zu feiern. Die Veranstaltung wurde vom Jumma Peoples Network-Korea organisiert, einer im Jahr 2002 gegründeten Kulturorganisation der indigenen Jumma-Völker Bangladeschs. Mitveranstalter war die Dream of Nations Myanmar Community of the Refugees of Myanmar, eine Gemeinschaft indigener Völker aus Myanmar, die vom UNHCR und dem Justizministerium der Republik Korea umgesiedelt wurden. Beide Organisationen haben ihren Sitz in Gimpo City.

Der Internationale Tag der indigenen Völker wurde erstmals im Dezember 1994 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen eingeführt. Die diesjährige Feier ehrt und anerkennt die reiche Vielfalt indigener Kulturen, bestätigt begangene Ungerechtigkeiten und fortdauernde Kämpfe und zollt den Beiträgen der indigenen Völker zur Menschheit Respekt.
Es heißt, dass Korea heute die Heimat vieler indigener Völker ist, darunter die Jumma-Völker der Chittagong Hill Tracts (CHT) sowie indigene Nationalitäten aus Myanmar. Die meisten in Korea lebenden indigenen Völker waren in ihren Heimatländern Opfer von Menschenrechtsverletzungen. Südkorea ist eines der OECD-Länder mit demokratischer Grundhaltung und gelebter ethnisch-politisch-soziokultureller Vielfalt.
Bei der Veranstaltung wurde die kulturelle und ethnische Vielfalt der elf indigenen ethnischen Minderheiten Bangladeschs und der acht indigenen Minderheiten Myanmars präsentiert, die sich größtenteils in Gimpo City niedergelassen haben. Zu den Gästen zählten auch eine Familie der indigenen Minderheiten Mittelamerikas und die Gimpo Nepal Community mit einer traditionellen nepalesischen Instrumentalvorführung.




Ronel Chakma Nani, Aktivist für die Rechte indigener Völker und Leiter des Beratungsteams im Gimpo Foreign Citizen Support Center, hob in seiner Einführung zur Bedeutung des Tages der indigenen Völker hervor, dass dieser seit 1994 jedes Jahr am 9. August begangen wird. Der Tag erinnert an die erste Sitzung der UN-Arbeitsgruppe für indigene Bevölkerungsgruppen im Jahr 1982 in Genf. Die Erklärung der Vereinten Nationen über die Rechte indigener Völker wurde 2007 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet.

„Gemäß dem ILO-Übereinkommen Nr. 169 von 1989 sind indigene Völker die Nachkommen von Bevölkerungsgruppen, die das Land oder die jeweilige Region zum Zeitpunkt von Eroberung, Kolonialisierung oder Festlegung der Staatsgrenzen bewohnten – unabhängig von ihrem rechtlichen Status – und die einige oder alle ihrer sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Institutionen beibehalten haben”, erklärte er.
„Obwohl die Erklärung der Vereinten Nationen über die Rechte indigener Völker solche Rechte wie Selbstbestimmung und Autonomie garantiert, werden in den meisten Ländern Menschenrechtsverletzungen wie Landraub, wirtschaftliche Ausgrenzung und soziale, politische sowie religiöse Gewalt gegen indigene Völker begangen.“
Seither gelten indigene Bevölkerungen, als die am stärksten gefährdeten, benachteiligten und ausgegrenzten Bevölkerungsgruppen weltweit. Die Geschichte ihrer Verfolgung ist lang. Ein Paradebeispiel ist der Völkermord an den Taíno-Indianern auf Hispaniola, dem heutigen Haiti und der Dominikanischen Republik, durch den spanischen Seefahrer Christoph Kolumbus zwischen 1492 und 1514, bei dem Tausende von ihnen massakriert wurden. Solche Völkermorde sind in Bangladesch, Myanmar und vielen anderen Ländern keine Vergangenheit, sondern eine fortdauernde Realität. „Heute wird der Tag der indigenen Völker von vielen Menschen auf der ganzen Welt gefeiert, um für deren Rechte und kulturellen Werte einzutreten”, betonte er.
Weltweit leben etwa 476 Millionen indigene Menschen, was 6,2 Prozent der Weltbevölkerung entspricht. In über 90 Ländern gibt es mehr als 5.000 verschiedene indigene Gruppen, die über 4.000 Sprachen sprechen – auf jedem bewohnten Kontinent und in jeder Klimazone.
Alle Fotos von Bereket Alemayehu
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde von Kornelia Henrichmann vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!









