Erklärung bei den Vereinten Nationen unterstützt kostenlose Bildung von der Vorschule bis zur Sekundarstufe.

Diese Woche brachten im Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen mehr als 70 Länder aus allen Regionen der Welt ihre Unterstützung für „Bemühungen zur Stärkung des Rechts auf Bildung, einschließlich des ausdrücklichen Rechts auf kostenlose vollständige Sekundarbildung und mindestens ein Jahr kostenlose Vorschulbildung“ zum Ausdruck. Luxemburg und die Dominikanische Republik leiteten die Unterstützungserklärung.

Von Bede Sheppard, Stellvertretender Direktor, Abteilung Kinderrechte

Brasilien ging noch weiter und forderte „alle Staaten auf, die Annahme eines neuen internationalen Rechtsinstruments in Betracht zu ziehen, um das Recht jedes Kindes auf mindestens ein Jahr Vorschulbildung und auf eine qualitativ hochwertige öffentliche Sekundarbildung, die integrativ und kostenlos ist, formell anzuerkennen“.

Warum war eine solche Erklärung notwendig? Zunächst enthält die UN-Konvention über die Rechte des Kindes – der am weitesten verbreitete internationale Menschenrechtsvertrag – keinen ausdrücklichen Verweis auf frühkindliche Bildung, und obwohl sie eine kostenlose und obligatorische Grundschulbildung erfordert, verpflichtet sie die Regierungen nicht ausdrücklich, allen Kindern eine kostenlose Sekundar- oder Vorschulbildung anzubieten. Aber damit Kinder ihr volles Potenzial ausschöpfen und in der heutigen Welt gedeihen können, reicht eine kostenlose Grundschulbildung einfach nicht aus.

Bei einer Veranstaltung am Vortag erklärte der Bildungsminister von Sierra Leone, David Moinina Sengeh, in einer Videopräsentation, dass das Land 2018 eine Initiative zur Abschaffung von Schulgebühren und Prüfungsgebühren leitete und dass dies die Zahl der in der Schule eingeschriebenen Kinder um mehr als 1 Million erhöhte. In diesem Jahr hat Sierra Leone diese Änderungen in Kraft gesetzt und 13 Jahre kostenlose Bildung von der Vorschule bis zur Sekundarstufe garantiert.

Nicht nur die Regierungen fordern die Stärkung des Völkerrechts für kostenlose Bildung; Menschenrechtsaktivist:innen und -spezialist:innen, Nobelpreisträger:innen und durch einen offenen Brief der globalen Bürgerbewegung Avaaz stellen mehr als eine halbe Million Menschen auf der ganzen Welt eine ähnliche Forderung.

Die Analyse von Human Rights Watch legt nahe, dass der effektivste Weg zur Stärkung des Völkerrechts über das Recht auf Bildung die Annahme eines vierten fakultativen Protokolls zur Konvention über die Rechte des Kindes wäre.

Lucia Fry, Forschungs- und Politikdirektorin des Malala-Fonds, stellte ihr die rhetorische Frage, ob die Ausweitung des internationalen Rechtsrahmens alle Probleme lösen würde.

Auf diese Frage antwortete sie mit „Nein“, listete aber drei Dinge auf, die es tun würde:

Es wäre eine weitere Säule im Gerüst, die die globale Norm unterstützt, dass alle Kinder eine Ausbildung haben sollten. Es wäre ein Zeichen der Unterstützung für Mädchen, „die kämpfen, um die Türen des Lernens für alle zu öffnen. Und es wäre ein unschätzbares Werkzeug für Kinder, Eltern, Aktivisten und politische Entscheidungsträger, das sie im Kampf für das Recht auf kostenlose Bildung für alle einsetzen könnten.

Übersetzung aus dem Englischen von Sezen Erdogan vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!