Arno engagiert sich bei den climb-Lernferien in Hamburg. Dort unterstützt er Kinder nicht nur in Mathe und Deutsch, sondern macht auch tolle Projekte mit ihnen und begleite sie auf Ausflüge.

Wer bist du und was machst du, wenn du dich nicht gerade engagierst?

Ich bin Arno Nagel, 20 Jahre alt und Abiturient im Hamburger Süden. Außerhalb meines Engagements verbringe ich unglaublich gerne Zeit mit Freunden, gebe leidenschaftlich privat Nachhilfe, leite einen Nachmittagskurs an einer Grundschule und unterstütze auch gerne im Ganztag. Nebenbei bin ich auch stolzer Besitzer und Katzenliebhaber von vier tollen Katzen, bald sogar fünf.

Wo oder für was engagierst du dich?

Ich engagiere mich aktuell ehrenamtlich bei den climb-Lernferien in Hamburg, und manchmal auch in anderen Städten. Dort unterstütze ich Kinder aus dem Hamburger Süden nicht nur in Mathe und Deutsch, sondern mache Projekte mit ihnen und begleite sie auf Ausflüge.

Was sind dabei deine Aufgaben?

Bevor man verstehen kann, was meine Aufgaben sind, sollte man verstehen, wie so ein climb-Tag aufgebaut ist und was unser Ziel dabei ist:

Ein normaler climb-Tag beginnt für die Kinder um 9 Uhr und endet um 16 Uhr nachmittags. Unser Tag ist mit vielen schönen Ritualen geschmückt wie z. B. mit dem Klatschkreis, der zu Beginn jeden Tages gemacht wird, um die Kinder zu sammeln, aber gerne auch mitten am Tag nach unseren Hofpausen. Nachdem die Kinder gefrühstückt haben, gibt es vormittags Lernzeiten in Mathe und Deutsch. Nachmittags finden dann spannende Projekte statt.

Als climb-Lehrer übernehme ich mit zwei weiteren Ehrenamtlichen eine durchgemischte Grundschulklasse. Unser Ziel ist, dass die Lernzeiten vor allem auch den Kindern und uns Spaß bereiten. Nebenbei versuchen wir in den Lernzeiten unsere und die Stärken der Kinder zu entdecken und zu fördern. Das machen wir, indem wir mit den Kindern Fähigkeiten wie Durchhaltevermögen, Rücksicht und Teamwork reflektieren. Keine Sorge, es gibt immer was, das die Kinder an dem Tag geschafft haben und worauf sie stolz sein können.

Auch die Projekte plane ich mit meinem Klassen-Team. Dabei gibt es immer ein Motto, das sich durch die Lernferien zieht. Beim Motto „Traumberufe“ könnte es z.B. das Projekt „Wir bauen eine Stadt“ sein, wo es darum geht, als Klasse eine Stadt zu basteln. Jede*r kriegt eine wichtige Institution einer Stadt zugeordnet und los geht das Basteln! Natürlich sind wir dann auch da, um zu helfen. Am Ende nehmen die Kids ihre Projekte nämlich mit nach Hause!

Als climb-Lehrer übernehme ich aber gleichzeitig die Position eines Betreuers und Vorbildes. Wenn es also unter den Kids einen Konflikt gibt und sie diesen nicht alleine klären können oder möchten, können sie sich an mich wenden. Aber auch mein Verhalten, das ich an den Tag lege, hegt großen Einfluss auf die Kinder, weshalb ich mein Bestes gebe, vor den Kindern möglichst geduldig und respektvoll zu bleiben.

Wieso engagierst du dich?

Ich liebe es, mit Kindern zusammenzuarbeiten und ihnen zu helfen. Ich ermögliche ihnen gerne eine schöne Zeit. climb ist ein perfektes Beispiel für ein Programm, in dem ich etwas in diese Richtung bewirken kann. Geld ist für mich nicht wichtig. Wenn ich weiß, ich kann jungen Kindern eine Freude bereiten, dann mach ich das auch gerne ehrenamtlich. In einem Team zu sein, das ähnlich denkt wie ich, ist nochmal das i-Tüpfelchen an der ganzen Sache.

In einem Wort: Engagement ist

wichtig.

Volunteer des Monats: Engagement ist wichtig

Und zum Schluss: Hast du vielleicht eine schöne/lustige/inspirierende…Geschichte während deines Engagements erlebt? Wenn ja, teile sie doch gern mit uns:

Die Geschichte handelt von einem Mädchen aus Hamburg Neuwiedenthal. Alles fing während eines Ausfluges statt. Ich ging ganz normal mit meinen Kids zum Museum bis das genannte Mädchen sich von ihrem Lehrer trennte, da sie immer langsamer wurde. Das machte mich etwas stutzig, also fragte ich sie, ob alles in Ordnung sei. Sie fing an, mir zu erzählen, dass sie Schmerzen an der Brust hat und das ihre Mutter ihr wohl da nicht zuhört. Ich bot ihr an, mit ihrer Mutter zu sprechen. Also wartete ich darauf, dass sie abgeholt wurde und sprach die Mutter sehr höflich auf das Thema an. Sie war überrascht und meinte, es wundere sie, da sie nichts davon wusste. Sie hatte ihrer Mutter wohl bisher nichts von irgendwelchen Schmerzen erzählt. Es stellte sich heraus, dass das Mädchen sich einfach nicht traute, ihr davon zu erzählen. Sie wusste nicht weiter und hatte gehofft, ich könnte ihr da irgendwie helfen. Dass das nicht in Ordnung war, stellte sie relativ schnell selbst fest. Sie war dennoch erleichtert, dass das endlich geklärt war. Ein Tag später erzählte das Mädchen mir, dass es nur Muskelkater ist. Anschließend entschuldigte sie sich aufrichtig bei mir, aber zeigte mir auch viel Dankbarkeit und Wertschätzung. Ich verzieh ihr und sagte, dass sie bei einem möglichen nächsten Mal einfach ehrlich sein soll. Sie freute sich, dass ich nicht sauer auf sie war. Seit diesem Tag ist das Verhältnis zwischen mir und diesem Mädchen unschlagbar gut und jedes Mal wenn wir uns sehen, freut sie sich riesig.

Die Message hinter dieser kleinen Geschichte ist, dass Zuhören auch bei jungen Menschen unglaublich wichtig sein kann. Es hilft immer, jemanden zu haben, der sich deine Probleme anhört und versucht zu helfen.

Arnos Engagement hat dich inspiriert? Dann finde auch DU dein Herzensprojekt und mach die Welt ein kleines Stückchen besser. Jetzt in der App von letsact nach Engagementmöglichkeiten in deiner Umgebung suchen.


Das Interview wurde geführt von Charis Antolovic für letsact – Volunteering-App für Deutschland

Der Originalartikel kann hier besucht werden