Die Indoktrination durch ein wohlstandsverkommenes Milieu ist zwar weit fortgeschritten, aber noch ist die Bevölkerungspyramide nicht so, als dass die Indoktrinierten die numerische Oberhand hätten.

Bei der Hundedressur geht man davon aus, dass das Erlernen eines Kommandos, je nach Komplexität der Botschaft, 5000 bis 7000-mal wiederholt werden muss, bis es sitzt. Anscheinend haben die Erkenntnisse aus der Dressur dazu geführt, dass man bei der Beeinflussung des Homo sapiens in den Massengesellschaften des 21. Jahrhunderts noch massiver auftreten muss, bis die Botschaft etabliert ist.

Wer genau hinhört, erfährt seit dem Februar letzten Jahres, als russische Streitkräfte die ukrainische Grenze überschritten, täglich mehrmals, in allen Leitmedien, dass dieses Ereignis als der völkerrechtswidrige Angriff auf die Ukraine zu sehen ist. Und isoliert betrachtet, ist diese Information richtig.

Allerdings wissen wir alle, und ich betone alle, dass diese Invasion über acht Jahre lang systematisch vorbereitet wurde. Auch und gerade von jenen, die gleichzeitig freudig und entsetzt auf die Invasion reagiert haben. Dass planvolle Kriegstreiber jetzt im Zentrum des Entsetzens sitzen, soll mit der ständigen Wiederholung der isolierten Information ausgeblendet werden.

Barbarossa 2.0

Ich habe nachgerechnet. Die Meldung über den völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine hat das bundesrepublikanische Durchschnittsohr seit dem Februar letzten Jahres zwischen 22.000 und 25.000-mal erreicht. Der polemische Rückschluss sei erlaubt, dass jede Straßentöle das Kommando seit langem beherrscht. Und das, liebe Gemeinde der freien Welt, ist genau das Kalkül.

Die Fortführung der Expansionspolitik nach Osten, die 1990 begann und seitdem in wechselnden Nuancen fortgesetzt wurde, hat nun eine Dimension erreicht, die, was den Aufwand anbetrifft, in der Liga des historischen Unternehmens Barbarossa (1) spielt. Chapeau!

Wer in den Reminiszenzen des Deutschritterordens im Baltikum verweilt, den wird ein wohliges Gefühl durchströmen. Wer allerdings die Verheerungen des Zweiten Weltkrieges noch im Gedächtnis hat, der wird dem Schrecken nicht entrinnen. Deutsche Panzer gen Osten – das Bild ist einfach zu stark, als dass es für Menschen mit historischem Bewusstsein verkraftbar wäre.

Indoktrination und Kriegspropaganda

Und alles wird getan, um die Geschichte auszulöschen und umzuschreiben. Dass die USA mittlerweile als alleinigen Befreier auf den Jahrestagen des Kriegsendes gefeiert werden, zeigt, wie weit man fortgeschritten ist mit der Dressur. Und dass die USA seit dem Ende dieses großen Krieges die völkerrechtswidrigen Auftritte mit Millionen von Toten bis in die Gegenwart gesammelt haben wie die reifen Erdbeeren, glaubt man durch Nichterwähnung aus dem kollektiven Gedächtnis gelöscht zu haben.

Die Politiker, die momentan die Geschäfte eines bis heute militärisch nicht unabhängigen Gebietes führen, sollen sich bitte nicht einbilden, dass ihr Verständnis der Welt, das, ja, der Vergleich passt, an die Schlichtheit von unheilvollen historischen Jugendverbänden erinnert, nicht mit dem kongruent ist, was in der Bevölkerung an Kenntnissen noch vorhanden ist.

Die Indoktrination durch ein wohlstandsverkommenes Milieu ist zwar weit fortgeschritten, aber noch ist die Bevölkerungspyramide nicht so, als dass die Indoktrinierten die numerische Oberhand hätten. Es ist also eine Frage der Zeit. Und das wissen die Handelnden, deshalb sind sie auf der Beschleunigungsspur.

Eine Wendung hin zum Guten, das heißt zu einem Frieden, wird es mit ihnen nicht geben. Sie wollen ihn nicht und sie haben keine Idee, wie der aussehen soll, es sei denn sie fahren im Triumphwagen Richtung Osten, hauen die Kralle auf die dortigen Ressourcen und füllen die Supermarktregale mit ihrem Trash.

Derweilen läuft das Dressurprogramm ununterbrochen weiter, die Kommandos werden bis zum Überdruss wiederholt. Was bei dem ganzen Eifer etwas unterzugehen droht, ist das Faktum, dass die Menschen keine Hunde sind. Oder muss der Satz revidiert werden?

Quellen und Anmerkungen

(1) Unternehmen Barbarossa (oder auch Operation Barbarossa) war der Deckname für den Angriffskrieg der deutschen Nazi-Wehrmacht auf die Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg. Der vom NS-Regime und der Wehrmachtsführung als Raub- und ideologischer Vernichtungsfeldzug geplante und vorbereitete militärische Überfall am 22. Juni 1941 eröffnete den Deutsch-Sowjetischen Krieg. Die Operation Barbarossa war mit 3 Millionen deutschen und rund 600.000 Soldaten aus Finnland, Italien, Rumänien, Ungarn und der Slowakei, die die Grenze der Sowjetunion überschritten, der größte militärische Feldzug der Geschichte. Am Raubzug beteiligten sich im Laufe des Krieges, der mit der totalen militärischen Niederlage Nazi-Deutschlands endete, auch Freiwillige bzw. Truppenverbände aus anderen westlichen Ländern wie zum Beispiel Spanien (Blaue Division) oder Belgien (Flämische Legion).

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