Gewiss, es gibt viele Wege; viele Möglichkeiten, das Neue in die Welt zu lieben. Doch jede – buchstäblich jede nachhaltige Veränderung muss von innen kommen. Aus uns heraus. Geboren aus einem Bewusstsein, das die Illusion der Getrenntheit transzendiert und damit ein für alle Mal überschritten hat.

In dem Moment, in dem eine kritische Masse von Menschen das nicht nur verstanden, sondern auch verinnerlicht hat und somit lebt, in diesem Augenblick wandelt sich das Raupenhafte des Menschen zum Schmetterling. Wir werden wohl kaum körperlich fliegen, doch sehr wohl mit unseren Gedanken, mit unseren Gefühlen. Wir handeln dann individuell und kollektiv aus einem höheren Bewusstsein. Unser Ausdruck verändert sich dadurch drastisch und auch die Form, wie wir uns organisieren.

Das bekannte Modell einer Organisation

Seit den alten Ägyptern, ja die gesamte uns bekannte Geschichte hindurch haben wir uns pyramidenförmig organsiert. Von oben nach unten. Von der Spitze in die Breite. Über hierarchische Dominanz-Modelle. Was diese Herrschafts-Systeme aufrechterhält, ist die Androhung von Gewalt. Diese Drohung war und ist gesetzlich formuliert und wird von ‚Vollstreckern‘ exekutiert. Die Namen der Herrscher verändern sich. Mal sind es Pharaonen mit einer privilegierten Priesterschaft im Verein mit gewaltbereiten Vollstreckern, mal sind es Päpste und Kardinäle mit ihnen ergebenen Kaisern und Königen, dann wieder Präsidenten mit ihren Kanzlern und Ministern.

Immer ist zwischen dem Oberbau einer Hierarchie und der breiten Masse unten eine Zwischenschicht aus Vollstreckern, die sich Polizei oder Miliz oder Militär oder wie auch immer nennen. Diese Vollstrecker werden Ordnungshüter genannt. Sie hüten die Macht ihrer Herren.

Es ist immer das gleiche Spiel mit anderen Protagonisten. Es ist immer die gleiche Marsch, nur anders geblasen. Es ist immer das gleiche Lied, nur mit anderer Textur. Die Struktur bleibt, die Form variiert.

• Pyramide statt Kreis.
• Dominanz anstatt Egalität.
• Herrschaft an Stelle von Kooperation.

Das Erwachen und ein altbewährtes Modell

Wir brauchen das Rad nicht neu zu erfinden. Es ist schon da. Es hat sich schon bewährt. Es funktioniert.

Es funktioniert, sobald wir erwachen aus der Hypnose der Getrenntheit. In genau diesem Momentum erkennt ein Mensch einen anderen als einen Aspekt von sich selbst. Fühlend. Aus dem Herzen. Sinnlich. Dieses Erwachen gleicht einem Licht in unserem Bewusstsein. Es ist eine Erleuchtung, die nicht spektakulär ist, sondern einfach. Normal. Es ist, als ob sich ein Vorhang auflösen würde und plötzlich wird das gesamte Theater sichtbar. Das Theater unserer Realität.

Es ist das Erwachen aus der Trance der Dominanz – wie aus einem Alkohol-Rausch. Wir waren betrunken. Nun sind wir nüchtern. Und damit normal.

Sobald wir wieder bei Sinnen sind, erkennen und erfassen wir das Kreisende des Universums. Alle Sterne, alle Sonnen, alle Atome… alles kreist. ‚Uni-versum‘ bedeutet: Das Eine ‚uni‘, das in sich kreist; ‚versum‘.

Ein runder Tisch kennt keine Dominanz. Aufmerksamkeit fließt vollkommen natürlich dorthin, wo die Aktivität ist. Zum Sprecher beispielsweise. Somit wechselt auch die Führung. Sie folgt dem sich ergebenden Strom der Energien. Durch erweitertes Bewusstsein wird aus einer dominanten Zivilisation mit hierarchischen Strukturen eine Erdengemeinschaft. Vereint auf Terra Madre.

Der Kreis als Ort der Begegnung, der Kreis als Ritual, der Kreis mit dem Redestab… Der Kreis, erhellt vom Feuer der Bewusstheit rundet das Junge und das Alte, den Beginn und das Ende in die Ewigkeit des Jetzt. Im Kreis kristallisieren sich Gedanken und verweben sich mit dem Spirit des Herzens zum Ton gelebter Menschlichkeit. Das ist die Magie des Kreises.