Mehr als eine Million Menschen aus aller Welt fordern US-Präsident Barack Obama auf, Edward Snowden zu begnadigen. Heute hat Amnesty International gemeinsam mit weiteren Organisationen eine Petition mit dieser Forderung in Washington übergeben.

Exakt 1‘101‘252 Unterschriften wurden von der American Civil Liberties Union, Amnesty International, Human Rights Watch, Demand Progress and CREDO Action im Rahmen der Kampagne gesammelt und dem Weissen Haus übergeben.

«Menschen aus der ganzen Welt haben sich zusammengetan, um ihre Unterstützung für Edward Snowden zu zeigen und ihm für den Dienst zu danken, den er der Öffentlichkeit erwiesen hat, in dem er für die Menschenrechte eingetreten ist.», sagte Salil Shetty, Generalsekretär von Amnesty International.

«Edward Snowden ist ein Held, kein Verräter – und dass er seit Jahren in der Schwebe gelassen wird, nachdem er eine solch wichtige, weltweite Debatte über Überwachung und Privatsphäre ausgelöst hat, ist eine grosse Ungerechtigkeit. Er verdient besseres als ein Leben im Exil. Obama kann sich auf die richtige Seite der Geschichte stellen, indem er Snowden begnadigt und zeigt, dass er für all diejenigen Menschen einsteht, die für das Richtige kämpfen, auch wenn sie dafür einen hohen persönlichen Preis zahlen müssen.»

An der im September lancierten Kampagne zur Begnadigung des Whistleblowers hatten sich auch zahlreiche prominente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Technologie- und GeheimdienstexpertInnen, KünstlerInnen und AnwältInnen beteiligt. Präsident Obama hat noch bis zur Amtsübergabe am 20. Januar Zeit, Snowden zu begnadigen und ein Vermächtnis für die Menschenrechte zu hinterlassen.

Edward Snowden lebt seit 2013 im Exil in Moskau. Im drohen aufgrund seiner Enthüllungen zur elektronischen Massenüberwachung durch die US-Geheimdienste und ihre Verbündeten Jahrzehnte im Gefängnis.