Im Flüchtlingscamp in Calais, Frankreich, wo ohnehin schreckliche Zustände herrschen und traumatisierte Menschen, die vor Krieg und Elend geflüchtet sind, eng zusammengedrängt in Notunterkünften wohnen müssen, soll nun auch noch das Kids Café geschlossen werden.

Von rund 700 Kindern, die im „Dschungel von Calais“ wohnen, sind 78 % alleine, das heißt entweder verwaist oder während der Flucht von ihren Eltern getrennt worden. Das Kids Café, das von ehrenamtlichen Helfern betrieben wird, bietet den Jugendlichen Schutz, Verpflegung, Fürsorge und ein Ort, wo sie für ein paar Stunden am Tag noch Kind sein können. Und vor allem auch einen Ort, an dem sie sicher sind. Denn in den Camps verschwinden immer wieder Jugendliche oder sie werden Opfer von Gewalt. Es gibt Hinweise, dass sexuelle Gewalttaten an Kindern in den Camps steigen, was aber von der Polizei anscheinend nicht verfolgt wird.

Jetzt soll das Camp aufgrund von „Sicherheits- und Hygienebedenken“ geschlossen werden. Die Lehrerin und ehrenamtliche Helferin des Cafés, das den Kindern auch Sprachunterricht gibt und ihnen beim Beantragen von Asyl hilft, hat nun eine Petition gestartet. Schon morgen, Freitag den 12. August, soll ein richterlicher Beschluss entscheiden, ob das Café abgerissen werden soll.

Die Petition existiert auf deutsch, französisch und englisch und richtet sich an die Behörden in Calais.