Laut Berichten israelischer Medien und Zeugenaussagen von Informanten plant die israelische Armee, die Globale Sumud-Flottille in der Nacht zum Dienstag, dem 30. September, etwa 180 Kilometer vor der Küste des Gazastreifens abzufangen. Die Operation würde den Einsatz von mehreren Kommandos von einem großen Kriegsschiff aus beinhalten, um die mehr als 40 Schiffe der humanitären Flottille zu entern, ihre Besatzungen gefangen zu nehmen und sie für 4 oder 5 Tage in Militärgefängnissen festzuhalten, bevor sie abgeschoben werden. Es wird berichtet, dass dieser Zeitraum verkürzt werden könnte, wenn die Aktivisten ein Dokument unterzeichnen, das die illegale Einreise nach Israel zugibt und die israelische Souveränität über Gaza anerkennt – was die Organisatoren der Hilfsaktion jedoch als falsch zurückweisen.

Dr. Thomas Guénolé, Professor für Internationale Beziehungen und französischer Freiwilliger an Bord eines der Schiffe, warnt davor, dass das Abfangen der friedlichen humanitären Flottille in internationalen Gewässern einen mehrfachen Verstoß gegen das Völkerrecht darstellt, darunter Kriegsverbrechen wegen Behinderung humanitärer Hilfe und unrechtmäßige Inhaftierung humanitärer freiwilliger Helfer. Guénolé kündigt an, dass er, wenn es dazu kommen sollte, nach dem Abfangen einen unbefristeten Hungerstreik beginnen wird, bis er und seine Mitstreiter freigelassen werden.

Die Stelle, an der möglicherweise die Enterung erfolgt und der gewaltfreie Charakter der Flottille bestärken die Warnungen vor einer Kriminalisierung von ziviler Hilfe und von der Unterdrückung der internationalen Solidarität mit Gaza in internationalen Gewässern, wodurch nach Ansicht von Experten und Aktivisten das Seerecht und die Menschenrechte verletzt würden.