Wussten Sie das? Wird darüber diskutiert, wenn die UN im Oktober ihr 80-jähriges Bestehen feiern? Nein, Politiker, Medien und Wissenschaftler konzentrieren sich im Allgemeinen auf Krieg und ignorieren dabei den wichtigsten Friedensstifter der Menschheit.
Von Jan Oberg
„VEREINTE NATIONEN, 12. August 2025 (IPS) – Die Vereinten Nationen, die mit einer Liquiditätskrise konfrontiert sind, drohen mit der Entlassung von etwa 20 Prozent ihrer weltweit geschätzten 37.000 Mitarbeiter: Ein Schritt, der sowohl in New York als auch in Genf zu weit verbreiteten Protesten der Gewerkschaften geführt hat.“
Die UNO steckt in einer Liquiditätskrise!!!???
Das ist ein Thema, über das die ganze Welt JETZT sprechen sollte.
Dies ist eine Situation, die jeder denkende Mensch aufs Schärfste verurteilen sollte: Die UNO muss sparen, während der Rest der Welt, insbesondere der Westen mit seinen 5 % des BIP, perverse Summen in Militarismus und Krieg investiert, obwohl andere, kostengünstigere und effizientere Mittel zur Friedenssicherung zur Verfügung stehen.
Es steht außer Frage, dass die UNO reformiert und effizienter gestaltet werden sollte. Aber in wessen Interesse liegt es, die UNO zu zwingen, noch ärmer und machtloser zu werden?
Die weltweiten Militärausgaben erreichten im Jahr 2024 die Rekordsumme von 2 718 Milliarden Dollar. Das entspricht einem realen Anstieg von 9,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr und stellt den stärksten Anstieg seit mindestens dem Ende des Kalten Krieges dar, wie das Stockholmer Friedensforschungsinstitut SIPRI gerade mitgeteilt hat.
Keine Reaktion! Keine Empörung!
Hier sind die wichtigsten Fakten zum Haushalt der Vereinten Nationen:
Die Generalversammlung hat für 2025 einen Haushalt von 3,72 Milliarden Dollar für die Vereinten Nationen genehmigt. Der reguläre Haushalt der UN finanziert die Kernverwaltungskosten der Organisation, darunter die Generalversammlung, den Sicherheitsrat, das Sekretariat, den Internationalen Gerichtshof, besondere politische Missionen und Menschenrechtsgremien.
Der größte Einzelposten sind die Ausgaben für (UN-)Friedenssicherungseinsätze, die sich über alle Organisationen hinweg auf 9 Milliarden US-Dollar belaufen (7,9 Milliarden US-Dollar für das DPKO – Department of Peacekeeping Operations). Ein Großteil der übrigen Mittel wird für humanitäre Hilfe (zum Beispiel 4,5 Milliarden US-Dollar für das Welternährungsprogramm, 3,2 Milliarden US-Dollar durch den Hohen Flüchtlingskommissar oder 2,3 Milliarden US-Dollar für UNICEF, dem Kinderhilfswerk) oder für Entwicklungsprogramme (zum Beispiel 5 Milliarden US-Dollar für das UN-Entwicklungsprogramm) ausgegeben. Insgesamt werden 14,9 Milliarden US-Dollar für humanitäre Hilfe und 12 Milliarden US-Dollar für Entwicklungsprogramme aufgewendet. Mehr dazu hier.
Somit belaufen sich die wesentlichsten Ausgaben auf rund 31 Milliarden US-Dollar: 4 + 15 + 12 für alle Aktivitäten der Vereinten Nationen auf unserem Planeten.
Damit verfügt die UNO über 1,1 Prozent der weltweiten Militärausgaben, um Gutes zu tun.
Anders ausgedrückt geben die UN-Mitgliedstaaten 100-mal mehr für Rüstung und Krieg aus als für das gesamte UN-System. Darüber hinaus untergraben die USA, einer der größten Beitragszahler zum UN-Haushalt, die UN, verlassen ihre Organisationen und kürzen ihre Beiträge.
Bis zum 7. August 2025 haben zudem nur 119 Mitgliedstaaten ihre regulären Haushaltsbeiträge vollständig bezahlt.
Hier erfahren Sie, wie die UN finanziert wird, wer nicht zahlt und vieles mehr. Eine Zahl relativiert alles: „Wenn man die regulären Budgets des UN-Sekretariats und der Friedenssicherung zusammenrechnet, belaufen sich die jährlichen Durchschnittskosten der UN für jeden Menschen auf der Erde auf etwa 1,25 Dollar. Das entspricht in etwa dem Preis für eine Tüte Chips.“
Solange diese Prioritäten bestehen bleiben und weiterhin unhinterfragt als natürlich, normal und gesund hingenommen werden, gibt es keine Möglichkeit, dass sich die Welt in Richtung einer Zukunft mit mehr Frieden und weniger Gewalt bewegt. Die Realität ist, dass das globale System grundlegend krank ist und sich selbst zu Tode militarisiert. Punkt.
Die Militärausgaben waren noch nie so hoch wie heute und das Risiko eines regionalen oder globalen Krieges steigt kontinuierlich. Aufrüstung bedeutet jedoch weniger Sicherheit und größere Risiken. Zudem ist der Besitz von Atomwaffen ein Verstoß gegen das Völkerrecht.
Im Gegensatz dazu würden Abrüstung, eine andere Art des Verteidigungsdenkens, Aufklärung über Konfliktanalyse sowie Investitionen in Mediation und Friedensstiftung die menschliche und globale Sicherheit zweifellos erhöhen und Wege für ein friedliches Zusammenleben eröffnen.
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde von Kornelia Henrichmann vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!









