Im Jahr 2015 feierte die Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit (WILPF) ihr 100-jähriges Bestehen. Anlässlich dieses bedeutenden Ereignisses gab die WILPF der Bewegung, für die sie sich seit 100 Jahren einsetzt, einen eigenen Namen: „Women’s Power to Stop War” (Die Macht der Frauen, Kriege zu beenden).
Die WILPF entstand aus dem Internationalen Frauenkongress gegen den Ersten Weltkrieg, der 1915 in Den Haag (Niederlande) stattfand, und der Gründung des Internationalen Frauenkomitees für dauerhaften Frieden; der Name WILPF wurde erst 1919 gewählt.
Die erste Präsidentin der WILPF, Jane Addams, hatte zuvor im Januar 1915 in den Vereinigten Staaten die Woman’s Peace Party gegründet, aus der später die US-Sektion der WILPF hervorging.
Zudem setzt sich die Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit gegen Kriege und internationale Konflikte ein. Zu den wichtigsten Initiativen der Liga zählen: ein offener Brief an den UN-Generalsekretär zur formellen Beendigung des Koreakriegs, eine Erklärung zum Einsatz von Waffen, die Herbeiführung der Ausrufung eines internationalen Tages für die vollständige Abschaffung von Atomwaffen durch die UN (am 26.09.), sowie auch eines internationalen Tages gegen die Gewalt an Frauen (am 25. November) und die Anerkennung der Woman Human Rights Defenders (Verteidigerinnen der Menschenrechte von Frauen) durch die UN.
Heute mehr denn je sind Frauen und Mädchen Teil einer internationalen Gemeinschaft, die sich der Bewegung „Stoppt den Krieg“ angeschlossen hat und die die Ideen wieder aufgreift, die der Erste Internationale Frauenkongress 1915 ins Leben gerufen hat.
Die WILPF ist davon überzeugt, dass Konflikte und Kriege ohne die Beteiligung von Frauen nicht beendet werden können – und dass es an der Zeit ist, dass Frauen sich darauf konzentrieren, ihre Macht einzusetzen, um Kriege zu beenden.
Die WILPF hat seit 1948 beratenden Status beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen (ECOSOC) und unterhält besondere beratende Beziehungen zur Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) und zur Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung (UNCTAD) sowie besondere Beziehungen zur Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), zur Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO), dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) und anderen Organisationen und Einrichtungen.
Die WILPF setzt sich für die Demokratisierung der Vereinten Nationen, des Sicherheitsrats, der Abrüstungskommission der Vereinten Nationen und aller anderen Organisationen und Einrichtungen der Vereinten Nationen ein und betreibt zu diesem Zweck auch Lobbyarbeit. Sie beobachtet die Aktivitäten des Sicherheitsrats und der Generalversammlung, um Reformen zu fördern, lehnt die Privatisierung der Vereinten Nationen ab, genauso wie auch deren Ausrichtung auf rein wirtschaftliche Belange, insbesondere hier den Unternehmens-bezogenen Global Compact, und setzt sich für die Abschaffung des Vetorechts im Sicherheitsrat ein.
Die kanadische WILPF ist eine vielgestaltige Gruppe von Aktivistinnen im Alter zwischen 20 und 81 Jahren. Es handelt sich um Frauen, die in Kanada, in der Karibik, in den USA, im Südpazifik, in Indien, im Nahen Osten, in Europa und in anderen Teilen der Welt geboren wurden. Sie arbeiteten oder arbeiten als Lehrerinnen, Bibliothekarinnen, Verwaltungsbeamtinnen, Ärztinnen, Politikerinnen und Mütter. Heute gehören zu den Interessen der WILPF die Politik bezogen auf Prostitution zu beeinflussen, sowie die Unterstützung von Flüchtlingen, die Förderung der Bildung von Mädchen in Afrika und die Stärkung der Stimme von Frauen in der lokalen Politik. Sie widmen sich der Suche nach Möglichkeiten, die Regierungspolitik in Bezug auf Militarismus, indigene Angelegenheiten und andere öffentliche Themen zu beeinflussen.
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Quellen: Bilder: WILPF Women’s Power to Stop War, Wikipedia
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde von Anja Schlegel vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!









