Pressenza und die Humanistische Bewegung haben die Vereinten Nationen stets als historischen Schritt hin zu einer Humanisierung der Welt anerkannt. Im November 2025 feiern die Vereinten Nationen ihr 80-jähriges Bestehen – ein Meilenstein, der uns dazu einlädt, über ihre Errungenschaften, ihre Grenzen sowie die dringend erforderlichen Veränderungen nachzudenken, damit sie den Anforderungen unserer Zeit gerecht werden können.
Aus diesem Anlass wird Pressenza eine Reihe von Analysen, Berichten und Interviews aus der ganzen Welt veröffentlichen. Wir wollen verstehen, wie die UNO das Leben der Menschen beeinflusst hat, wofür sie heute steht und wie sie sich weiterentwickeln muss, um relevant zu bleiben. Wir bitten um Vorschläge und Überlegungen dazu, wie die UNO ihre Macht und Effizienz bei der Bewältigung der großen Herausforderungen dieses Jahrhunderts steigern kann.
Die 1945 als Friedensorganisation gegründete UNO erhielt den noblen Auftrag, Kriege zu verhindern, verfügte aber nur über begrenzte Mittel zur Durchsetzung des Friedens. Dennoch hat sie einen bedeutenden Beitrag geleistet – von der Annahme des Vertrags über die Nichtverbreitung von Kernwaffen (NVV) im Jahr 1968 bis hin zum Vertrag über das Verbot von Kernwaffen (TPNW) im Jahr 2017 –, und sie hat die globale Solidarität in den Bereichen Bildung, Gesundheit, humanitäre Hilfe, Rechte indigener Völker, Frauenrechte sowie in jüngerer Zeit Klimawandel, sauberes Wasser und Schutz bedrohter Arten koordiniert.
Und doch war die UNO nie in der Lage, die Kontrolle durch Nationalstaaten und auch nicht das Übergewicht ihres Sicherheitsrates vollständig zu überwinden. Dadurch wird der Rest der Welt auf eine Art „zweitklassige“ Mitgliedschaft reduziert. Diese strukturelle Einschränkung hat die Organisation in Krisen wie in Gaza, Palästina und der Ukraine oft gelähmt und viele Menschen dazu veranlasst, sich zu fragen: Wäre die Welt ohne die UNO wirklich besser dran?
Trotz ihrer Schwächen waren die Vereinten Nationen eine Plattform, auf der sich der globale Süden Gehör verschaffen konnte, auf der Solidarität über Grenzen hinweg organisiert und auf der die Hoffnung auf eine kooperativere und menschlichere Welt genährt wurde. Ihre Geschichte ist alles andere als perfekt, aber ihr Fehlen wäre katastrophal.
An diesem 80. Jahrestag blicken wir nicht nur auf das Erreichte zurück, sondern auch auf das, was noch kommen wird. Unter dem Hashtag #UNat80 sammeln wir Erfahrungsberichte, Meinungen und Vorschläge aus allen Teilen der Welt.
Als internationale Nachrichtenagentur hat sich Pressenza verpflichtet, diese Stimmen zu verstärken. Jeder Beitrag zählt in dieser menschlichen Symphonie, die nach Frieden, Würde und der Humanisierung unserer gemeinsamen Zukunft ruft.
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde von Kornelia Henrichmann vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!









