Seit diesem Schuljahr ist es für alle 14- und 15-Jährigen ein Pflichtfach: Waffen sichern, entsichern, laden und damit schießen.
Urs P. Gasche für die Online-Zeitung INFOsperber
Im TV-Sender «3-Sat» verlangte Historiker Egon Flaig nicht nur das sofortige Einführen der Wehrpflicht in Deutschland, sondern auch das obligatorische Schießen in den oberen Klassen wie in Polen: «Das halte ich für richtig.» Und: «Auch Frauen müssen an die Front.»
In der Diskussion um eine Wehrpflicht in Deutschland erhalten auch Extremisten eine Stimme. Der Wehrpflicht-Befürworter Roderich Kiesewetter, CDU-Abgeordneter und Militäroberst außer Dienst, wetterte im Fernsehen gegen die «Unwilligkeit der jungen Generation», Militärdienst zu leisten. Eine Umfrage vor zwei Jahren habe gezeigt, dass «im Falle eines Angriffs auf Deutschland» nur 5 Prozent unser Land verteidigen wollten, aber 25 Prozent das Land verlassen würden.
«Es muß endlich ein Bewusstsein der Bedrohung her», forderte Kiesewetter. Dazu brauche es «Erziehung und Bildung». Die Worte «zensierte Informationen» oder «Angstmachen» nahm er nicht in den Mund (3-Sat ab 6:09).
«Eltern sollten ihre Kinder opfern wollen»
Der eingangs erwähnte Egon Flaig, Historiker der griechischen und römischen Geschichte, durfte in der «FAZ» und im Sender «3-Sat» mehr Opferbereitschaft fordern und sogar erklären, warum Eltern auch ihre Kinder opfern sollten (ab 2:40). Flaig wörtlich:
«Die Unwilligkeit der Eltern, ihre Kinder als Soldaten zu sehen, also als Mitglieder des Gemeinwesens, die eventuell geopfert werden für dieses Gemeinwesen, für das Aufrechterhalten unseres Lebens, wie wir es weiter pflegen wollen, dieser Unwille ist schmerzlich.»
Flaig forderte eine Wehrpflicht auch für Frauen und eine «kulturelle Umprogrammierung». Als Vorbild sieht er Polen, wo junge Schülerinnen und Schüler in den Schulen schießen lernen müssen.
Vorbild Polen
In Polen sind Waffenhändler begeistert: Sie können 18’000 Schulen Gewehre liefern. «In Polen ist es viel einfacher, eine Waffenlizenz zu erhalten als einen Führerschein», freut sich Waffenhändler Krzysztof Gasior in der Deutschen Welle.
Der Schießunterricht ist an allen Schulen für 14- bis 15-Jährige Pflichtfach. In der achten und neunten Klasse erhalten Schülerinnen und Schüler sowohl theoretischen als auch praktischen Unterricht im Umgang mit Waffen. Sie lernen, Waffen zu sichern, zu entsichern, zu laden, zu entladen und nehmen am Schießunterricht teil.
An den betroffenen etwa 18’000 polnischen Schulen wird das Schießtraining mit modernen Lasersystemen durchgeführt, um die sichere Handhabung und den Zusammenbau von Waffen zu üben. Das Verteidigungsministerium finanziert Schießstände und Schießlehrer.
Unterdessen hat die deutsche Bundeswehr 650’000 Minderjährige angeschrieben, um sie zu einer Informationsveranstaltung einzuladen und für die Bundeswehr zu gewinnen. Eine Teenagerin erhielt auf Tiktok die Botschaft: «Steige in unsere Panzer ein und drehe in der Kaserne eine Runde. Finde heraus, ob auch in Dir eine echte Pionierin steckt.»
Seit sie die Einladung der Bundeswehr angeklickt habe, erhalte sie auf ihrem Handy regelmäßig Soldatenvideos.









