In den letzten Tagen hat Israel seine Angriffe auf Gaza verstärkt, nachdem es über zehn Wochen lang jegliche Lieferungen von Hilfs- und anderen Gütern in den Gazastreifen blockiert hatte. Die jüngste Erklärung des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu, wonach Israel „eine minimale Menge an Lebensmitteln für die Bevölkerung“ zulassen werde, um den Krieg fortzusetzen, zeigt, dass Israel nicht die Absicht hat, seinen illegalen Einsatz von Hilfsgütern als politisches Druckmittel aufzugeben.
Jeden Tag tötet und verletzt die israelische Armee Hunderte von Palästinensern in Gaza. Alle Bewohner des Gazastreifens sind von einer Hungersnot bedroht, während das Gesundheitssystem wegen des gravierenden Mangels an Medikamenten, medizinischer Ausrüstung und Treibstoff zusammenbricht. Israel schafft absichtlich Bedingungen, die das Leben in Gaza unmöglich machen, mit dem erklärten Ziel, eine ethnische Säuberung durchzuführen.
Israel muss die Angriffe sofort stoppen und Hilfslieferungen zulassen!
Der von den USA und Israel ausgearbeitete Plan für eine Verteilung von Hilfsgütern wird den enormen humanitären Bedürfnissen, die durch die Blockade und die anhaltenden Angriffe entstanden sind, nicht gerecht. Die Vereinten Nationen und andere internationale Hilfsorganisationen, die in Gaza tätig sind, haben den Plan kategorisch abgelehnt und argumentieren, dass er gegen grundlegende humanitäre Prinzipien verstößt.
Israel hat ganz offen erklärt, dass der Plan darauf abzielt, seine Ziele hinsichtlich einer Ausweitung der physischen Präsenz im Gazastreifen und der Zwangsumsiedlung der Zivilbevölkerung, voranzutreiben. Die Kriegsverbrechen Israels, die vermutlich auch Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellen, dürfen von der internationalen Gemeinschaft nicht länger mit Schweigen und Untätigkeit hingenommen werden.
Wir fordern nochmals die sofortige und bedingungslose Freilassung der Geiseln. Gleichzeitig muss Israel seine Angriffe sofort einstellen, seine Politik der Aushungerung beenden, die Grenzübergänge für Hilfslieferungen nach Gaza öffnen und humanitären Organisationen im Gazastreifen die Ausübung ihrer Arbeit ermöglichen.
Dieser Aufruf wird unterstützt von:
Academia for Equality, Akevot, B’Tselem, Bimkom, Breaking the Silence, Culture of Solidarity, Combatants for Peace, Emek Shaveh, Gisha, HaMoked – Center for the Defence of the Individual, Ir Amim, Isha L’Isha, Itach Ma’aki, Jahalin Solidarity, Jordan Valley Activists, Looking the Occupation in the Eye, Machsom Watch, Mizrahi Civic Collective, Mothers Against Violence, Neve Shalom, Other Voice, Osot Democratia, Oz VeShalom, Policy Working Group, Physicians for Human Rights Israel, PsychoActive, Rabbis for Human Rights, The Association for Civil Rights in Israel, The Parents Circle – Families Forum, The School for Peace in Wahat al-Salam Neve Shalom, This is Not an Ulpan, Yesh Din, Your Neighbor As Yourself, Zazim
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde von Domenica Ott vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!