Innerhalb und außerhalb der «Blauen Zone», in der die offiziellen COP26-Verhandlungen stattfinden, treten junge Menschen hervor, um auf die Auswirkungen des Klimawandels auf ihr Leben, ihre Gemeinden und ihre Zukunftsvision zu hinzuweisen.

Während die Aufmerksamkeit der Medien auf Regierungsvertreter innerhalb der Blauen Zone konzentrierte, fanden an Orten rund um Glasgow unzählige Veranstaltungen statt. Eine dieser Veranstaltung, die sowohl der Öffentlichkeit als auch den Delegierten der COP26 offen stand, fand Anfang der Woche im Extreme Hangout statt, einem Boot auf dem Fluss Clyde, das in einen Tagungs- und Präsentationsraum umgewandelt wurde. Der Raum wurde während der COP26 konzipiert, um jungen Menschen aus der ganzen Welt eine Plattform zu geben, ihrer Stimme Gehör zu verschaffen.

Letztes Jahr investierte der YMCA 250.000 US-Dollar in die Unterstützung von 35 jugendgeführten Klimaschutzlösungen auf der ganzen Welt und gab gerade eine weitere Zusage in Höhe von 150.000 US-Dollar bekannt. Drei junge YMCA-Botschafter, die an diesem Programm teilgenommen haben, waren auf der Bühne in Glasgow, um ihre Projekte und ihre Gedanken über die aktuellen politischen Bemühungen zur Bewältigung der Klimakrise zu teilen.

Die Vortragenden wiesen schnell darauf hin, dass der YMCA nicht nur finanziell in ihre Lösungsprojekte investierte, sondern auch Mentoring anbietet, Menschen an einen Tisch bringt und Möglichkeiten bietet, ihre Projekte voranzubringen.

Rebecca Nkunde ist Sekundarschullehrerin in Sambia. Sie unterrichtet ihre Schüler:innen über den Klimawandel und engagiert sich mit großem Erfolg in Projekten zur Verbesserung ihrer Umwelt vor Ort. Mit 31 Jahren setzt sich Rebecca bereits intensiv dafür ein, die jüngere Generation zu inspirieren und zu befähigen. „Vernachlässige nicht die Menschen, die den Traum weitertragen werden“, sagte Rebecca.

Rodrigo Puntriano Mendoza, 25, kommt aus Peru, wo er mit abgelegenen Gemeinden zusammenarbeitet, um deren Lebensqualität zu verbessern. Rodrigo glaubt fest an die Macht der Jugend, die größten Probleme unserer Welt lösen zu können. Er sagte: „Hätten wir schon vor langer Zeit in jugendgeführte Lösungen für den Klimawandel investiert, wären wir jetzt nicht hier in Glasgow, denn wir bräuchten dann keine COP. Investitionen in von Jugendlichen angetriebenen Lösungen, werden uns aus dieser Situation herausholen.“

Shakil Karim, 30, ist Doktorand in London und studiert Klimafinanzierung. In einem kürzlich veröffentlichten Blogbeitrag für den YMCA schrieb er: „Der YMCA hat jedem seiner jungen Menschen Zugang und die Möglichkeit gegeben, alles daranzusetzen, was wir können. Aber dies während einer globalen Pandemie zu tun, die Ungerechtigkeit dramatisch verschärft, ist keine leichte Aufgabe. Aber wir sind hier – wir haben es geschafft – und doch, wenn wir zu diesem Weltveranstaltung kommen, auf der über Lösungen für unsere Zukunft diskutieren werden, sind wir blockiert. Unser Zugang ist begrenzt und unsere Stimme verwässert. Wenn wir es schon so schwer finden, was ist mit anderen, die weniger Einfluss haben?“

Am 11. November veranstaltete Peace Boat im Pavillon der Vereinigung kleiner Inselstaaten (AOSIS) in der Blauen Zone eine Diskussion mit drei jungen Klimaaktivist:innen von Inselstaaten, die an vorderster Front der Klimakrise stehen, sowie Vertreter:innen der Republik Palau, der Sustainable Ocean Alliance und der Blue Planet Alliance. Die Inselstaaten leiden bereits unter den Folgen des Klimawandels, wobei der Meeresspiegelanstieg und heftigere Stürme ihre Landflächen häufig überfluten. Kim Allen, eine Jugendentwicklungspraktikerin aus Papua-Neuguinea, wies darauf hin, dass ein oft übersehener Effekt dieser Überflutung darin besteht, dass Salzwasser in Trinkwasserbrunnen gelangt, die oft ohnehin schon knapp sind.

Epeli Lalagavesi, ein junger Mann aus Fidschi, vertritt die Allianz für zukünftige Generationen. Er erzählte eine Geschichte über ein traditionelles Kanu auf den Fidschi-Inseln, das Vaka, bei dem die älteren Gemeindemitglieder hinten sitzen und rudern und so das Boot vorantreiben. Die Jüngeren sitzen vorne, navigieren und lenken das Boot in die richtige Richtung. „Das“, sagte Epeli, „sollte der richtige Weg sein. Jugendliche an der Front, die uns vorwärts navigieren.“

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde von Alina Kulik vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!