Was 2016 mit den friedlichen Protesten von Standing Rock in Nord-Dakota begann, könnte jetzt zu einer planetarischen Bewegung wachsen. „Defend the Sacred“ – das Heilige verteidigen – wurde zum Leitmotiv vieler Proteste weltweit.

Ob in Palästina, Kolumbien oder Deutschland, Aktivisten nutzen Gebet, Kunst, Meditation und Rituale in Protestaktionen und Widerstandscamps, um zu beschützen, was ihnen heilig ist: Flüsse, Wälder, Menschenrechte, die Freiheit. Im August 2017 versammelte das Heilungsbiotop 1 Tamera Aktivisten aus Europa, Nord- und Südamerika und dem Nahen Osten, Vertreter indigener Gruppen verschiedener Kulturen, der internationalen Frauenbewegung und Intellektuelle sowie viele Jugendliche, um Erfahrungen auszutauschen und über die Möglichkeiten einer globalen Bewegung zu sprechen. Tamera als Gemeinschaft und entstehendes Modell für eine Friedenskultur war dabei nicht nur eine Quelle der Inspiration für Gemeinschaftsaufbau, natürliches Wassermanagement und dezentrale Energieerzeugung. Es ist auch ein Ort, an dem eine globale Friedensstrategie entwickelt wird, der „Plan der Heilungsbiotope“.

Es gibt Menschen, für die ist der Strand von Odeceixe der schönste der Welt. Die Natur hat hier, an der Vicentinischen Küste Südportugals, eine Perle geschaffen. Zwischen den Distrikten Alentejo und Algarve, dort, wo der Fluss Seixe in Mäandern in den Atlantik mündet, erstreckt sich eine Sandbank. Im August ist sie voller Touristen. An diesem Samstag, dem 12. August 2017, haben sie die Gelegenheit, Teil von etwas Größeren zu sein, einer politischen Kunstaktion und eines lebendigen, sichtbaren Gebetes, das die Küste von der geplanten Ölbohrung[i] schützen soll.

Ein Teil des Strandes ist seit dem frühen Morgen mit Markierband abgetrennt, Menschen schreiten durch den Sand, legen mit Steinen eine Form aus, die zu groß ist, um sie aus Augenhöhe zu erkennen. Es scheint sich um etwas außerordentlich Wichtiges zu handeln, gemessen an der ernsthaften und unermüdlichen Entschlossenheit trotz praller Sonne. Am späten Nachmittag dann winden sich fünf Busse durch die Gassen in Richtung Strand. Wenig später gehen Menschen zur Sandbank, die ganz offensichtlich keine normalen Urlauber sind: Aktivisten und Künstler, Schamanen, Indigene aus Nord- und Südamerika, aus Afrika und Indien, Palästinenser und Israelis Arm in Arm, einige tragen Musikinstrumente.

Das Heilige verteidigen

Wer sich am schnell errichteten Infozelt erkundigt, erfährt: Die über 200 Menschen aus 35 Ländern nehmen derzeit im nah gelegenen Friedensforschungszentrum Tamera am Treffen „Defend the Sacred“ teil. Das Motto „Das Heilige verteidigen“ entstand im letzten Jahr in der Indianerreservation Standing Rock in Nord-Dakota, USA. Dort stemmten sich Sioux und andere Stämme sowie an die 20.000 Unterstützer aus aller Welt gegen den Bau einer geplanten Pipeline, die die Grabstätten zerstörte und etwas noch Heiligeres zu vernichten drohte: die Trinkwasservorräte, die Grundlage des Lebens. Die Aktivisten sahen sich nicht als „Protestors“, sondern als „Protectors“, ihre strikt gewaltfreie Haltung berührte Menschen weltweit, ihr Slogan „Mni Wiconi – Wasser ist Leben“ wurde viele tausend Mal zitiert. Zwar setzte Donald Trump den Bau der Dakota Access Pipeline (DAPL) doch noch durch. Die Aktionen und Gebete des indigenen Protests aber initiierten eine weltweite Bewegung. Eine Bewegung von Menschen, die das Heiligste verteidigen – das Leben – und nach Alternativen zum gegenwärtigen System der Zerstörung suchen. Nachahmer fanden sich in vielen Ländern, darunter Kolumbien, Brasilien, Israel-Palästina. Und jetzt auch in Portugal.

„Die Welt hat uns beigestanden. Jetzt stehen wir euch bei“, sagt eine kraftvolle ältere Frau in ein Mikrofon. Es ist Ladonna Bravebull Allard, eine der Initiatoren der Protestcamps von Standing Rock. Ein junger Mann fügt hinzu: „Damit unser Nein Wirkung zeigt, müssen wir wissen, wozu wir Ja sagen.“ Martin Winiecki ist einer der Gastgeber des Treffens Defend the Sacred und gehört zur jungen Leitungsgeneration von Tamera, einer Gemeinschaft, die sich darauf spezialisiert hat, eine gesellschaftliche Alternative auszuarbeiten.

Es braucht eine humane Revolution

Tamera, ein wenig mehr als eine Stunde von Odeceixe entfernt, ist ein internationales Friedensforschungszentrum mit fast 200 Mitarbeitern vieler Länder und Altersstufen, ein werdendes „Heilungsbiotop“. Die Gemeinschaft wurde 1978 in Deutschland gegründet und zog 1995 nach Portugal. Die Vision der Gründer – des Soziologen und Psychoanalytiker Dr. Dieter Duhm und der Theologin Sabine Lichtenfels – war es, ein umfassendes Modell für eine Friedenskultur aufzubauen. Dieter Duhm: „Die Krisen unserer Zeit sind so vernetzt und verbunden, dass sie nicht einzeln gelöst werden können. Diese Arbeit kann nur auf der Grundlage einer funktionierenden Gemeinschaft gelingen.“ Die Menschheit habe sich getrennt von den universellen Kräften des Lebens. Um zu überleben, müssen wir uns wiederverbinden. Ein Vorgang, den er humane Revolution nennt.

„Vertrauen ist die ursprünglichste und wirksamste Heilkraft des Lebens. Die erste Aufgabe einer Gemeinschaft ist es, Vertrauen unter ihren Teilnehmern zu schaffen.“ Wohl keine andere Gemeinschaft investiert so viel Zeit, Aufmerksamkeit und Wissen in den Aufbau von Vertrauen und Transparenz unter ihren Mitgliedern. Das tägliche Forum zum Austausch über Gedanken und sozialen Interaktionen, auch von solchen, die normalerweise als privat gelten, ist ein wichtiger Aspekt des Zusammenlebens, ohne das die Gemeinschaft nicht fast vierzig Jahre Bestand gehabt hätte. Gleichzeitig setzt sich die Gemeinschaft unermüdlich für Initiativen aus Krisengebieten ein, sie unterstützt und begleitet sie und beteiligt sich häufig an regionalen und globalen Friedensaktionen. In seinen Unternehmungen folgt Tamera einem Plan: dem Plan der globalen Heilungsbiotope. Es ist die Idee, weltweit Modellsiedlungen zu schaffen, dezentrale Autonomiesysteme in Wasser, Nahrung und Energie, die in allen Aspekten mit den universellen Lebenskräften kooperieren – und die das System der globalisierten Gewalt eines Tages ablösen können. Auf „Defend the Sacred“ wird dieser Plan mit indigenen Anführern, Aktivisten und Intellektuellen vieler Länder diskutiert.

Eine Oase in der Trockenheit

Wer im Sommer nach Tamera kommt, nach einer Fahrt durch eine Landschaft, die von Wüstenbildung und Waldbrand bedroht ist, hat den Eindruck, in einer Oase zu landen. Wasser füllt die Täler, umgeben von Gärten und Obstbäumen. Wasser war von Anfang an eines der wichtigsten Forschungsthemen in diesem Land, wo der Regen nur im Winter fällt. So war es auch an einer der Wasserquellen – der heutigen Orakelquelle – wo Sabine Lichtenfels bei ihrem ersten Besuch entschied: Hier soll die planetarische Modellsiedlung entstehen. Rundherum war damals das Land im Sommer ausgedörrt und schlammig im Winter. Unter der Anleitung des Bergbauern und ökologischen Visionärs Sepp Holzer schuf die Gemeinschaft eine Wasserretentionslandschaft – ein System von miteinander verbundenen Gräben, Teichen, Seen, Terrassen und Aufforstungen, die das Regenwasser entschleunigen, ihm Zeit geben, in den Erdboden einzudringen und ihn so wieder fruchtbar zu machen. Der Erfolg dieser Maßnahmen machte Tamera weltbekannt, und auch viele Besucher sehen sofort: In Regionen, in denen Wasserknappheit zu Spannungen, Krieg, Flüchtlingschaos und Katastrophen führt, könnte dieses Beispiel eine Lösung sein. Wasser ist Leben, das indianische Motto ist in Tamera tägliche Realität geworden.

(Bild von Simon du Vinage | CC BY 2.0 via Wikimedia Commons)

Bei allen Arbeitsgebieten von Tamera – dezentrale solare Energieerzeugung, Kunst, ganzheitliche Heilung, alternative Erziehung, biologisches Bauen und Kommunikation mit Tieren – ist das zentrale Forschungsthema die Liebe.

„Es wird auf der Welt keinen Frieden geben, solange in der Liebe Krieg ist“, sagt Sabine Lichtenfels, die auch eine „globale Liebesschule“ gründete. „Wir wollen ein morphogenetisches Feld dafür schaffen, die Liebe von der Angst und der Lüge zu befreien. Das schließt natürlich auch die sexuelle Liebe mit ein.“

Partnerschaft und freie Liebe gehören in Tamera zusammen und bedingen einander. Liebe und Sexualität werden als zentrales Heilungsthema betrachtet, das alle Menschen betrifft, egal welchen persönlichen Weg sie wählen – Monogamie, Polyamorie, Zölibat, Homo- oder Heterosexualität. Für Wahrheit und Heilung in der Partnerschaft braucht es neue soziale Formen – und vor allem braucht es die Einbettung in eine Gemeinschaft. Daran arbeitet die Tamera-Gemeinschaft seit fast 40 Jahren.

Viele Aktivisten weltweit werden sich derzeit bewusst, dass Bewegungen, Protestcamps oder Widerstandsaktionen oft nicht erst durch äußere Einwirkung, sondern von innen her zerbrechen – oft durch Konflikte, die durch Misstrauen, Machtkämpfe und Spannungen zwischen den Geschlechtern ausgelöst wurden. Der Aufbau von Gemeinschaften mit sozialer Transparenz, Frauen-Empowerment und Solidarität in Liebesfragen könnte dafür Heilmittel sein.

Zehn Tage lang umkreisen die Aktivisten bei aller Verschiedenheit eine gemeinsame Vision. Die ökologisch-technologischen Anlagen von Tamera, die Präsenz einer lebendigen Gemeinschaft bietet auf allen Ebenen Anregungen für eine Zukunftskultur. In Ritualen, Musik und Tiefenaustausch arbeiten die Aktivisten an der seelischen und menschlichen Grundlage einer gemeinsamen Bewegung. Wenn die Vertreter indigener Gruppen über die Wunde der Kolonialisierung sprechen, möchte sich ein Ozean der Tränen ergießen. Was hat der Mensch dem Menschen und der Natur angetan im Namen von Fortschritt, Religion, Ideologie! Wie viel an Kultur, an Leben, an Wissen ging dabei verloren.

Vereinzelt erinnern sich Vertreter indigener Kulturen an das Stammesleben vor der Kolonisierung durch die westliche Zivilisation, zum Beispiel an andere soziale Formen der Liebe. Vassamalli Kurtaz, Vertreterin vom Volk der Todas aus Süd-Indien, erzählt: „Früher konnten in unserem Stamm verheiratete Frauen ein oder zwei Männer als zusätzliche Liebhaber aussuchen, wenn sie das wollten. Das war in der Tradition verankert und wurde auch von den Ehemännern toleriert. Seit der Kolonisierung ist das anders. Es gibt heute viele Männern, die ohne sexuelle Erfüllung leben. Dadurch steigt die Spannung in der Gemeinschaft. Der westliche Lebensstil hat unser Zusammenleben ebenso beschädigt wie die Natur, von der wir leben.“

Die Wunden der Kolonialisierung heilen

Pat McCabe von den Dineh (Navajo, USA) fügt hinzu: „In unserer Tradition streben wir immer den Ausgleich, die Balance der Gegensätze an – Feuer und Wasser, Hell und Dunkel und eben auch der weiblichen und männlichen Kräfte. Ich bin beeindruckt, wie sehr auch diese Gemeinschaft an dieser Balance arbeitet. Es ist eine tiefe Erfahrung für mich, einen Ort in Europa zu finden, der so eine starke Resonanz auf Positionen hat, die in indigenen Kulturen wichtig waren. Ich reise von hier weg mit dem Gefühl, dass die Wunden der Kolonialisierung heilen können.“

Tiokasin Ghosthorse, Musiker und Vertreter der Cheyenne River Reservation fügt hinzu: „Einst waren wir alle Indigene. Wir haben auf euch gewartet. Willkommen zurück!“

Welches Ziel, welcher Plan könnte Friedensgemeinden aus Kolumbien, Initiativen aus Slums in Kenia und Brasilien, Wasser-Aktivisten aus Bolivien, Umweltschützer aus Polen, Initiatoren von Friedenscamps aus Israel-Palästina, Experten aus dem Silicon Valley, Intellektuelle, Künstler sowie Indigene verschiedener Kulturen miteinander verbinden?

Gabriel Meyer-Halevy, israelischer Sänger und Friedensaktivist, kommt direkt vom Sumud-Freiheitscamp. Gemeinsam mit Palästinensern, Israelis und Internationalen haben sie dort in gewaltfreier Aktion ein Dorf in der Westbank wiederbelebt, das die Bewohner vor dreißig Jahren verlassen mussten. „Die israelische Gesellschaft hat sich mehr und mehr in eine Kriegsgesellschaft entwickelt, in der man der Gewalt zujubelt. Ich fühle mich nur noch sicher bei meinen so genannten Feinden. Nur gemeinsam gibt es eine Lösung des Konfliktes.“

Sein bester Freund, Sami Awad, Lehrer für Gewaltfreiheit und Direktor des Holylandtrust in Bethlehem, Palästina, fügt hinzu: „Unsere Frage ist nicht mehr: Wie beenden wir die Besatzung Israels? Sondern: wie sieht das Leben nach der Besatzung aus? Wir brauchen eine ökologische und gemeinschaftliche Vision, in der auch die Kernfragen des Menschen von Religion und Liebe einen Platz haben. Je mehr Begeisterung und Glaube sich auf diese Vision richtet, desto schneller und friedlicher kann die Besatzung tatsächlich vorbeigehen.“

Könnte dieser Plan für alle Krisenregionen gelten? „Wir leben“, wie ein Ex-Banker aus England es ausdrückt, „ja alle unter Besatzung: unter der Besatzung durch ein globales System der Gewalt.“ Könnte es sein, dass der Aufbau dezentraler Gemeinschaften in allen Klima- und Kulturregionen ein Ziel wäre, für das es sich lohnt zusammenzuarbeiten? Gesellschaftsmodelle für friedliches Zusammenleben, für ökologisch nachhaltige Versorgung mit Energie, Nahrung und Wasser, so dass immer mehr Regionen unabhängig werden von der globalisierten Versorgung? Mit dieser Vision gibt es eine Fülle von Gesprächsstoff: Wie leben die Menschen darin? Wie sehen soziale Formen für die Liebe dort aus? Wie heilt man zerstörte Landschaften? Wird es noch Religionen geben? Was heißt Gerechtigkeit und wie sieht eine regionale und gerechte Ökonomie aus?

Lust auf Zukunft

Die Luft auf dem Treffen in Tamera flirrt vor lauter Lust auf Zukunft – doch können wir ihr wirklich folgen? Oder bleibt es nur ein Traum, der vorbeigeht, wenn das Treffen zu Ende ist? Es entsteht der Wunsch, eine starke Manifestation für das Leben zu setzen, eine weithin sichtbare Willenserklärung, die im gesellschaftlichen Mainstream verständlich ist.

Zurück nach Odeceixe. Die eigentliche Aktion startet um halb sieben. John Quigley, ein weltweit agierender Umweltaktivist und Künstler, hat ein Bild auf dem Strand vorbereitet, das wir mit unseren Körpern ausfüllen werden. Mit Drohnen soll es aus der Luft gefilmt werden und dann durch Internet und Presse weit verteilt werden: Eine Manifestation unserer gemeinsamen Absicht, unseres Nein zur Ölbohrung und allen anderen Formen globalisierter Zerstörung der Natur und unseres Ja zur Zukunft: „Não ao furo – sim ao futuro – Defend the sacred.“**[ii] Und in der Mitte ein gigantischer Delphin.

Was nun folgt, ist eine Zeremonie, ein Ritual: Wir reihen uns auf und gehen schweigend im Gänsemarsch in das vorbereitete Bild hinein. Auf dem Weg schreiten wir vorbei am Ort des heiligen Wassers, gehalten von Sabine Lichtenfels, und am Ort des heiligen Feuers, gehalten von Ladonna Brave Bull. Tiokasin trommelt einen einprägsamen Rhythmus. Jeder wird an einen Platz geführt, um mit anderen einen Buchstaben zu formen oder – wie in meinem Fall – die Schnauze des Delphins.

Doch bald wird klar: Das Bild ist sehr groß. Zu groß. Zumindest um es mit den 250 Menschen aus Tamera und den weiteren etwa 150 Aktivisten der Region zu füllen. Wir brauchen doppelt so viele, mindestens, um es auch nur ansatzweise fertig zu werden. Was sollen wir tun? Soll all die Vorbereitung umsonst gewesen sein? Müssen wir aufgeben – wie so oft schon?

„Ruft die Menschen um uns herum auf mitzumachen“, ruft uns John zu.

(Bild von Tamera Heilungsbiotop 1)

Und das tun wir. Wir singen und winken und rufen den Touristen um uns herum zu, sich spontan anzuschließen. Sie schauen – und zögern. Schließlich sind es ihre Ferien. Doch dann kommen sie doch, Dutzende, schließlich Hunderte. Kinder ziehen ihre Eltern mit. Paare und Gruppen, Surfer und Sonnenanbeter lassen alles hinter sich und reihen sich in das Bild ein und werden mit Jubelrufen und Applaus empfangen. Und sie sind, wie eine Mutter von zwei Kindern sagt, glücklich, Teil sein zu können bei dieser Aktion für Mutter Erde. „Schließlich ist es auch unsere Erde.“ Ernst und still werden ihre Kinder, auch sie ergriffen von unserer gemeinsamen Zeremonie.

Und dann haben wir es geschafft. Wir müssen fast 1000 Leute sein. Die letzte, die das Bild betritt, ist Tokata Iron Eyes, 14 Jahre alt, Jugendsprecherin aus Standing Rock. Zusammen mit anderen Teenagern formt sie das Auge des Delphins. Als sie anfängt zu singen, wird die Menge sehr still. Es fühlt sich so an wie ein Wechsel im Glaubenssystem. Wenn das gelang, warum sollte dann nicht noch viel mehr gelingen? Zum Beispiel die Ölbohrung zu stoppen.


[i] Unter dem Druck der europäischen Sparpolitik und der Ölindustrie verkauften die verschiedenen Regierungen Portugals die Rechte zur Ölexploration an nationale und internationale Firmen. Hier, vor einer der schönsten naturbelassenen Küsten Europas, soll ab dem kommenden Jahr nach Öl gebohrt werden, mit allen Risiken für die Natur, Fischerei und Tourismus.

[ii] „Nein zur (Öl-)Bohrung, ja zur Zukunft. Das Heilige verteidigen.“