Mastodon

Helmut Ortner

Der Autor (1950) ist Beiratsmitglied der Giordano-Bruno-Stiftung. Er hat zahlreiche Bücher veröffentlicht, die in über 14 Sprachen erschienen sind. Zuletzt: "Ohne Gnade - Eine Geschichte der Todesstrafe", mit einem Nachwort von Bundesrichter a. D. Prof. Dr. Thomas Fischer, Nomen Verlag Frankfurt.

Schuld, Schutt und Scham

Nach dem Ende des sogenannten »Tausendjährigen Reichs«, wurden die Deutschen mit den Hinterlassenschaften ihres Wahns konfrontiert. Ein Volk mühte sich, das zu vergessen, was es verschwieg: seine Bereitschaft zur Teilnahme an einem System der Barbarei. Es begann die individuelle und kollektive Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit. Und die Frage „Wie war es möglich?“

Lob des Laizismus – für eine Trennung von Staat und Religion

„Der Totalitarismus unserer Zeit wähnt Gott an seiner Seite“, konstatiert die französische Autorin Caroline Fourest in ihrem gerade erschienenen Buch Lob des Laizismus. Darin sorgt sie sich um die Errungenschaften unserer mühsam erkämpften Gewissens- und Weltanschauungsfreiheit. Ihr Plädoyer: Wir müssen…

Lob des Zorns

Der Zorn hat keinen guten Ruf. Höchste Zeit, ihn vom Makel des Destruktiven zu befreien. Zorniger Geist verachtet Dummheit, Gewalt und Despotismus. Er setzt auf andauernden Streit, auf konstante Auseinandersetzung und Aufklärung. Deshalb ist er für unsere Demokratie so unerlässlich.…

Fremde Feinde und die Macht des Zweifelns

Der Prozess gegen die Anarchisten Sacco und Vanzetti gilt als einer der unfairsten der US-Justizgeschichte. Vor 95 Jahren starben sie auf dem elektrischen Stuhl – und liefern Todesstrafen-Gegnern bis heute eins ihrer stärksten Argumente. Wurden hier zwei Unschuldige hingerichtet? Von…

Das letzte Mahl

Die »Henkersmahlzeit« wird noch heute Todeskandidaten in US-Gefängnissen als letztes Friedensangebot und Besänftigungsritual gewährt. Der Delinquent darf sich noch einmal Essen wünschen, was immer er mag. Von Helmut Ortner Gibt man dem Delinquenten wenige Stunden vor seiner Hinrichtung mit der…

Theater des Schreckens

Die Geschichte der Todesstrafe und ihrer Vollstreckung zeigt: Menschen drängten zu allen Zeiten danach, Augenzeuge einer Hinrichtung zu sein, möglichst nah dabei zu sein, um das blutige Ritual zu verfolgen. Öffentliche Hinrichtungen finden noch immer weltweit und regelmäßig statt. Sie…

Tod durch Strom

Vom elektrischen Stuhl bis zur Todesspitze – die Geschichte staatlichen Tötens kennt immer neue »moderne Errungenschaften«. Auch die Hinrichtung auf dem elektrischen Stuhl galt einst als ein Zeichen moderner Zivilisation. Die New York Times schwärmte gar von einer humanen »Sterbehilfe…

Flucht aus der Herde

Etwa 360.000 Menschen haben 2021 die katholische Kirche verlassen – fast ein Drittel mehr als im bisherigen Rekordjahr. Ein Grund: der Missbrauchsskandal. Auch bei der evangelischen Kirche stieg die Zahl der Kirchenaustritte im Vergleich zum Vorjahr um 60.000 auf rund…

Folgsam und Gehorsam

Die deutsche katholische Kirche will mit dem „Synodalen Weg“ erste, zaghafte Reformen anstoßen. Vor allem für Frauen und Homosexuelle soll sich etwas ändern. Papst Franziskus kann den Vorschlägen wenig abgewinnen. Die katholische Kirche soll bleiben, was sie ist: eine weltabgewandte,…

Alles wird schlimmer… – oder: Das »Prinzip Hoffnung«

Kriege, Klima, Krankheiten – die Wirklichkeit als permanentes Inferno. Unsere Sicht auf die Welt bestimmt das Negative. Fehlende Fakten sind dabei ein Problem in der öffentlichen Debatte, ebenso die Neigung, Fakten für irrelevant zu halten. Viele von uns pflegen ihr…

1 4 5 6 7 8 10