Zwei deutsche Gruppen wenden sich per offenem Brief an VW. Anlass ist ein Urteil des Arbeitsgerichts in Redenção

Von Maria Luziara Hatje

Freiburg/Köln/Redenção. In einem offenen Brief haben sich die Brasilieninitiative Freiburg e.V. und der Dachverband Kritische Aktionär:innen aus Köln an den deutschen Automobilhersteller Volkswagen gewandt. Die beiden Organisationen nehmen Bezug auf ein Urteil des brasilianischen Arbeitsgerichts in Redenção von Ende August.

Das Gericht verurteilte die brasilianische Tochtergesellschaft Volkswagen do Brasil wegen sklavenähnlicher Arbeitsverhältnisse auf der VW-Rinderfarm Vale do Rio Cristalino, die zwischen 1974 und 1986 betrieben wurde. Das Urteil sieht eine Strafzahlung von 165 Millionen Reais (rund 25 Millionen Euro) sowie eine öffentliche Entschuldigung gegenüber den betroffenen Arbeiter:innen und der brasilianischen Gesellschaft vor. Volkswagen kündigte jedoch an, gegen die Entscheidung Berufung einzulegen (amerika21 berichtete).

In dem Brief an Vorstand und Aufsichtsrat der Volkswagen AG werfen beide Organisationen dem Konzern vor, sich auf das Argument zurückzuziehen, die Verantwortung liege nicht bei VW, sondern bei Dritten. Schon in den 1980er Jahren habe sich das Unternehmen damit verteidigt, dass Arbeitskräfte über externe Vermittler:innen beschäftigt gewesen seien. Die Zwangsverhältnisse seien jedoch gut dokumentiert und belegten die Verantwortung des Konzerns.

Die Unterzeichnenden fordern Volkswagen auf, das erstinstanzliche Urteil anzuerkennen und auf Berufung zu verzichten. …


Den vollständigen Text finden Sie hier:

https://amerika21.de/2025/09/277084/brasilien-vw-urteil-verantwortung

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