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Mauro Carlo Zanella

lebt seit über 30 Jahren in Rom und ist Grundschullehrer in Trullo, einem historischen Vorort Roms, der heute zu den multiethnischsten Vierteln der Hauptstadt gehört. Er ist Mitglied der ANPI-Sektion „Franco Bartolini“ und der dazugehörigen Chor- und Theatergruppe. Seit jeher ist Mauro Carlo Zanella Mitglied der Partei der Kommunistischen Wiedergründung und zuvor der Democrazia Proletaria. Als Kriegsdienstverweigerer bei Pax Christi in den frühen 1980er Jahren nahm er an den Protesten gegen die Installation von Marschflugkörpern (Cruise Missiles) in Comiso und an den Protesten gegen die Gipfeltreffen der kapitalistischen Globalisierung teil, von Genua 2001 bis Fasano 2024. Er engagiert sich für die Förderung einer Kultur des Friedens und die vollständige Integration von Schüler mit Eltern aus anderen Ländern und/oder Rom. Seit sechs Jahren ist er Mitglied der Gruppe Mani Rosse Antirazziste, die von Enrico Calamai, dem ehemaligen Vizekonsul in Santiago de Chile und Buenos Aires, gegründet wurde. Die Gruppe prangert seit Juli 2018 jeden Donnerstagnachmittag vor dem Viminal die Mitschuld Italiens und der westlichen Länder am Mord der Migrant:innen, den Neuen „Desaparecidos“ („Verschwundenen“) an.

Die Ukraine ist kein Land für Kriegsdienstverweigerer

Nachdem ich mich endlich mit dem Kriegsdienstverweigerer Yurii Sheliazhenko getroffen habe (dessen Prozess am 27. August begonnen hat), berate ich mich mit Anna Polo und wir beschließen, dass es besser ist, das ukrainische Territorium zu verlassen, bevor wir den Text…

Yurii Sheliazhenko: „Wir müssen das Narrativ von der Unvermeidbarkeit des Kriegs ändern.“

Ein Freund schreibt mir: „Du bist wirklich mutig!“ Aber die Wahrheit ist, dass ich große Angst habe. Ich stehe kurz davor, ein Treffen mit Yurii Sheliazhenko, einem ukrainischen Kriegsdienstverweigerer, zu bestätigen und im letzten Moment spiele ich mit dem Gedanken,…

Besuch des Nationalmuseums, das der Atomkatastrophe von Tschernobyl gewidmet ist

Gestern habe ich das Nationalmuseum in Kiew besucht, das der Katastrophe im Atomkraftwerk Tschernobyl gewidmet ist. Es liegt nur 100 km Luftlinie von Kiew entfernt, 157 km Straße, die man in etwa zweieinviertel Stunden zurücklegen kann. Eine ganze Provinz und…

In Kiew, Moskau und Rom ist der Mond immer derselbe

Nationalstaaten sind eine moderne Erfindung, die in der von westlichen Historikern so bezeichneten Neuzeit entstanden sind und bis heute andauern. Fünf Jahrhunderte sind ein Atemzug in der Geschichte der Menschheit. Eine Sprache, ein Volk, eine Nation, ein Staat und damit…

Russische Raketen auf Kiew: Kriegspropaganda?

Ich berichtete gestern Nachmittag von einem Gespräch mit einem Freund aus Rom: „Hallo Mauro, gab es letzte Nacht nicht einen russischen Angriff auf Kiew? Hast du die Bombardierungen gehört? Hattest du Angst?“ „Meine Schwiegermutter pflegte zu sagen: ‚Tempo de guera…

Die Wand der Gefallenen in Kiew

Der 18. August war ein Sonntag, und in den alten und prächtigen Kirchen und Kathedralen von Kiew erklangen die stimmungsvollen Melodien der Gebete und Riten, die von den Päpsten der ukrainisch-orthodoxen Kirche, die unabhängig und getrennt vom Moskauer Patriarchat ist,…

Kiew: Der Krieg ist da, aber man kann ihn nicht sehen

Kiew ist eine sehr große und sehr schöne Stadt, ordentlich und sauber, mit Kirchen, alten Gebäuden, Bauwerken mit eindeutigen sowjetischen Prägungen und schließlich sehr modernen Hochhäusern. Ich bin am Samstag, 17. August, um 5:30 Uhr morgens angekommen, nachdem der Fahrer,…

Ukraine, ein Land ohne Männer?

Wie mir gesagt wurde, deutet bei der Fahrt durch dieses riesige Land nichts darauf hin, dass hier ein erbitterter Krieg geführt wird. Man begegnet nicht einmal einem Armeelaster auf den Straßen. Während der Pausen an den Raststätten – neue und…