Markus Mugglin für die Onlinezeitung Infosperber

Die Schweiz fällt klimapolitisch im internationalen Vergleich immer tiefer. Erst noch gehörte sie international zur Spitzengruppe.

Vor zehn Jahren schnitt die Schweiz klimapolitisch im internationalen Vergleich noch sehr gut ab. Sie rangierte 2013 im Klimaschutz-Index auf Position sieben. Seither sackt sie kontinuierlich immer tiefer ab. Vor einem Jahr lag sie unter den 59 Ländern mit 90 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen noch auf Rang 15. Jetzt folgte der Absturz auf Rang 22.

Angeführt wird der Index seit Jahren von skandinavischen Ländern. Meist von Dänemark, zwischendurch (2018) mal von Schweden. Vor zehn Jahren machten die europäischen Länder die Spitzenplätze noch unter sich aus. Im neusten Klimaschutz-Index folgen auf Dänemark und Schweden mit Chile und Marokko je ein lateinamerikanisches und nordafrikanisches Entwicklungsland. Die EU, die für sich eine führende Rolle in der Klimapolitik beansprucht, rangiert auf Position 19 und damit ein klein weniger besser als im Vorjahr. Die Besserung ist vor allem Estland, den Niederlanden und Portugal zu verdanken. Deutschland fällt auf Rang 16 zurück, Frankreich sogar auf Rang 28.

Weit abgeschlagen sind regelmässig die Grossmächte USA, China und Russland. Dieses Jahr folgen sie dicht aufeinander mit China auf Rang 51, die USA gleich dahinter und Russland auf Rang 59. Stark zurückgefallen von Position 19 auf 38 ist Brasilien in den Jahren unter Präsident Bolsonaro. Vor mehr als zehn Jahren rangierte es noch an der Spitze aller Länder.

Bei den Rangierungen ist zu beachten, dass die ersten drei Ränge wie schon immer auch jetzt wieder leer bleiben. Es schneide kein Land gut genug ab, um eine «sehr gute» Bewertung zu erhalten, begründen die Organisationen den Entscheid.

Der gemeinsam von den Nicht-Regierungsorganisationen Germanwatch, NewClimateInstitute und Climate Action Network International publizierte Klimaschutz-Index bewertet die 59 Länder mit den grössten Treibhausgas-Emissionen in den Bereichen Treibhausgas-Emissionen, Erneuerbare Energie, Energieverbrauch und Klimapolitik. Bewertet wird auch, wie die Länder handeln, um die Pariser Klimaziele zu erreichen.

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