Christine Hallo, Warum haben Sie an diesem 6. August getanzt?

Ich kenne die Humanistische Bewegung seit Jahren und bin empfänglich für die Mittel und Werkzeuge, die sie anbietet, um über Frieden und Gewaltfreiheit nachzudenken und sie in der Friedenspädagogik und Erziehung zum gewaltfeien Handeln einzusetzen. Mir ist bewusst, dass der sehnliche Wunsch nach Frieden für die Welt, für die Ausrottung des Kriegs, nicht ausreicht, solange ein Teil der Menschheit sich nicht ernsthaft auf die „Arbeit“ einlässt, Frieden in sich selbst und mit seiner Umgebung zu schaffen.

Jedes Jahr, wenn wir uns dem 6. und 9. August nähern, den Jahrestagen der Atombombenabwürfe in Hiroshima und Nagasaki, denke ich an den weltweiten Friedensmarsch im Jahr 2010 und die Ereignisse, die am 6. August mit einer beeindruckenden Beteiligung von Bürgern/innen in verschiedenen Ländern der Welt, insbesondere in Chile und Ecuador, geschaffen wurden.

In diesem unruhigen Sommer 2022, in dem der Weltfrieden in Frage gestellt zu sein scheint, kam mir die Idee, mich mit einigen befreundeten Tänzerinnen und Tänzern, Profis und Amateuren, zusammenzutun, um „den Frieden zu tanzen“. Unseren „Kolibri-Wassertropfen“ wollten wir ins Universum zu werfen, mit der festen Absicht, die wir vom Anfang an in unseren Herzen tragen, nämlich: uns für eine neue Welt der Freude, des Friedens und des Teilens einzusetzen, die immer mehr Menschen Wirklichkeit werden lassen möchten. Eine Welt, in der Rivalität überflüssig ist.

Warum tanzen? Seit Monaten mache ich regelmäßig Improvisationstanz im öffentlichen Raum mit (Shocho, genannt Smile) „Intestine“, einem in Frankreich lebenden japanischen Tänzer, der jeden Tag performt, um „alle Menschen zu lieben“. Im Austausch und in der schönen wortlosen Kommunikation, die im improvisierten Gruppentanz Ausdruck findet, führt er die Tänzer – Superprofis und Amateure – in Wohlwollen zusammen.

„Intestine“ ist für zwei Monate nach Japan gereist. Daher die Initiative, am 6. August vor der Gedenkstätte in Hiroshima zu tanzen, während wir hier in Paris tanzen. Möge sich dieser „Tanz für den Frieden“ in der ganzen Welt verbreiten! Und warum nicht auch Tanzveranstaltungen anlässlich des Weltfriedenstages am 21. September? Das ist mein Wunsch!

Dank an die Tänzerinnen und Tänzer für den Frieden: Pascale-Andrea Auzoux, Noémie Barbier, Hélène Berthaud, Daniela Carter, Alain Faure, Hélène Girard-Lorant, Christine Hallo, Emilie Holmes, Victor Mizrahi, Chlowé Ponin und die kleine Diana-Dina … Dank auch an Richard Dauthuille, Fotograf, an der Kamera, und Brigitte Cano, Fotoreporterin, für den Schnitt.

Christine Hallo ist bildende Künstlerin und antwortet auf die Frage, was sie antreibt: „Zum Staunen über die Wirklichkeit einladen, indem ich die Bewegungen des Lebens zeichne und male und seit zwei Jahren auch tanze.“ Malen und Tanzen werden zur gleichen, sich entwickelnden Suche nach einer Spur, die in den Raum geworfen wird, um dem anderen oder den Bäumen zu begegnen, je nachdem. Außerdem leite ich Workshops für bildende Kunst für verschiedene Zielgruppen, darunter Kinder, Migranten/innen und Senioren/innen.

Instagram: http://www.instagram.com/christine.hallo7/
Homepage: Christine Hallo

Die Übersetzung aus dem Französischen wurde von Walter L. Buder vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!