Die EU hat einen Vorschlag für eine neue Verordnung zur Reduzierung und Verwendung von Pestiziden vorgelegt. Dieses Gesetz wird den Umgang mit Pestiziden für viele Jahre regeln und kann ein echter Wendepunkt sein. Der aktuelle Entwurf ist jedoch nicht ehrgeizig genug. Und er wird bereits von der chemischen Industrie und der industriellen Landwirtschaft angegriffen. Als EU-Bürgerin und Bürger können Sie Ihre Meinung in der öffentlichen Konsultation kundtun. PAN Europe hat ein Tool entwickelt, das Ihnen dies erleichtert (externer Link).

Eine mächtige Chemielobby bestimmt zunehmend, wie Landwirtschaft betrieben wird. Die großen Pestizidunternehmen machen ihre Profite mit einem giftigen Landwirtschaftsmodell, das die Gesellschaft sehr viel kostet. Gleichzeitig behaupten sie, dass wir die Welt ohne Pestizide nicht ernähren können. In jedem Land der Welt gibt es jedoch Landwirt*innen und Wissenschaftler*innen, die zeigen und beweisen, dass dies nicht wahr ist. Eine respektvolle Landwirtschaft kann den Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden um 80 % reduzieren! Der ökologische Landbau kommt ganz ohne chemisch-synthetische Pestizide aus. Der integrierte Pflanzenschutz (IPM) nutzt ein Set an anbautechnischen Methoden, um Schädlingen vorzubeugen, und setzt – wenn er richtig umgesetzt wird – synthetische Chemikalien nur als allerletztes Mittel ein.

Um von der chemieintensiven Landwirtschaft wegzukommen, braucht es eine wirkliche Transformation. Die Ressourcen sind vorhanden, aber wir müssen sicherstellen, dass die öffentlichen Gelder und die Forschung richtig eingesetzt werden. Die Welt wäre in der Tat viel gesünder und biodiverser, wenn:

  • die Subventionen für die Landwirtschaft (1/3 des gesamten EU-Haushalts) richtig eingesetzt werden würden,
  • die giftigsten Pestizide sofort verboten würden,
  • die im Verkehr befindlichen Pestizide angemessen besteuert und schrittweise aus dem Verkehr gezogen bzw. durch nicht-chemische Alternativen ersetzt würden,
  • der Verursacher und nicht die Gesellschaft den Preis zahlt für die Pestizid-Folgekosten wie die Schädigung von Ökosystemen, Gewässerbelastungen oder Gesundheitsschäden.

Wir brauchen heute kluge politische Entscheidungen, um dies zu erreichen. Wir dürfen nicht zulassen, dass die chemische Agrarindustrie diesen Bereich dominiert. Ihre Stimme zählt! Gemeinsam können wir diesen Wandel herbeiführen. Für uns, unsere Kinder und die kommenden Generationen.

Beteiligen Sie sich an dieser EU-Konsultation und lassen Sie Ihre Stimme hören. Helfen Sie mit, eine Landwirtschaft zu schaffen, die nicht von chemisch-synthetischen Pestiziden dominiert wird, die die Gesundheit besser schützt und die biologische Vielfalt unterstützt und mit der Natur arbeitet, anstatt gegen sie.

Gemeinsam haben wir die Europäische Bürgerinitiative „Bienen und Bauern retten!“ zu einem Erfolg gemacht. Unsere Stimmen sollen wieder gehört werden. Dank der PAN Europe Mitgliedsorganisation Générations Futures steht eine Aktions-Website bereit, die Ihnen Ihre Beteiligung an der öffentlichen Konsultation leichter macht. Die Konsultation läuft noch bis zum 19. September 2022 – also am besten jetzt gleich aktiv werden!

Ihre Meinung zählt – jetzt an der Konsultation zur neuen EU-Pestizidverordnung teilnehmen! HIER teilnehmen!


Die Aktions-Website ist auch in anderen Sprachen verfügbar:

Der Originalartikel kann hier besucht werden