Pressemitteilung von Extinction Rebellion vom 20.5.2021

Die WKO (Wirtschaftskammer) blockiert durch ihre massive Kritik am Entwurf des Klimaschutzgesetzes die ökologische Wende der heimischen Wirtschaft. Nach zahlreichen Straßenblockaden folgte deshalb heute in Wien, anlässlich der “Rebellion der Tropfen“, eine spektakuläre Aktion vor der Wirtschaftskammer (Praterstern).

Die Aktivist*innen der Gruppe „Die Nanas“ von Extinction Rebellion zeigten sich entsprechend des fortschreitenden Artensterbens und der Umweltzerstörung überaus verletzlich: Die bemalten Körper der Aktivistinnen ziert das Leben, das sie erhalten wollen: Wälder, Insekten, bedrohte Tierarten. Sie haben sich zum Protest gegen eine rücksichtslose Wirtschaft selbst in Ketten gelegt, um aufzuzeigen, wie massiv das herrschende Wirtschaftssystem dominiert.

„Wir sitzen hier, weil unsere Gesellschaft in den Ketten einer entfesselten Wirtschaft liegt.  Wir sitzen hier, weil die einer der großen Bremsklötze in Österreich für effiziente Klimapolitik ist. Sie meint, das von der Regierung vorgelegte Klimaschutzgesetz sei überambitioniert und übe Druck aus, die Klimaziele zu erreichen. Aber wie sollen wir die Klimaziele erreichen, ohne Druck auf die handelnden Akteure auszuüben?“ sagen die Aktivist*innen

Wir brauchen eine völlig andere Haltung zu unserer Umwelt. Deshalb nennt sich unsere Gruppe „Die Nanas“: große Mütter. Wir glauben, dass der notwendige radikale gesellschaftliche Wandel die Ermächtigung von Frauen und das Freisetzen von liebevoller Energie braucht.“

Die bundesweite Protestaktionen „Rebellion der Tropfen“ wurde am 15. Mai gestartet, es folgten Aktionen in Wien, Linz und Graz. Beim Auftakt wurde von rund 30 Aktivist*innen eine technische Blockade in Wien,Obere Weißgerberstraße / Ecke Zollamtstrasse, errichtet – 200 Polizist*innen waren im Einsatz. In Wien wurden am darauffolgenden Montag im gesamten Stadtgebiet von Kleingruppen Aktionen gestartet – in der Bundeshauptstadt wurden zeitgleich sechs Blockaden errichtet, in Linz/OÖ zwei weitere.  In Graz wurde am Mittwoch mittels Banner am Schloßberg auf die Forderungen aufmerksam gemacht, gefolgt von einer Straßenblockade vis a vis vom Mariahilferplatz.

Im Rahmen der globalen Rebellionswelle von Extinction Rebellion wurde im Herbst des Vorjahres der Michaelerplatz in Wien drei Tage und zwei Nächte besetzt und zur Klimaschutzzone erklärt. Es folgten diverse Aktionen, welche in der Blockade der Operngasse mündeten. In der Vorwoche startete Extinction Rebellion mit der österreichweiten “Rebellion der Tropfen“ den nächsten Aktionszyklus. ​​​​​​​Nach dem Motto „steter Tropfen höhlt den Stein“ wird im Laufe dieses Jahres mit der „Rebellion der Tropfen“ aus den vielen Kleingruppenaktionen eine Welle für den Herbst 2021 geformt.