Bezüglich der öffentlichen Anklage gegen Florcita Motuda Alarcón, einen Abgeordneten der Humanistischen Partei, geben wir, die Humanistischen Feminist*innen, folgende Erklärung mittels der sozialen Netzwerke ab:

Was sofort geschehen muss, ist eine seriöse und transparente Untersuchung, die die Aufklärung der Vorwürfe sicherstellt, welche über die sozialen Medien geäußert wurden. Ein angemessener Ablauf dieses Prozesses muss gewährleistet sein, damit die Integrität der Anklägerin geschützt wird und Fälle erneuter Viktimisierung vermieden werden. Wir respektieren ein ordnungsgemäßes Verfahren für den Angeklagten, im Bezug auf das Recht auf legitime Verteidigung.

Wir wissen, wie komplex es ist, ein Vergehen dieser Art anzuklagen, denn unser rechtliches System gewährleistet weder Gerechtigkeit für betroffene Frauen, noch die Wiedergutmachung für die Opfer. Doch zusätzlich erkennen wir die sozialen Auswirkungen an, die ein solcher Prozess beinhaltet, in welchem das Opfer stets in Frage gestellt wird, die Kosten dafür trägt, missbraucht worden zu sein und auch mit eigenen Mitteln Gerechtigkeit und Wiedergutmachung suchen muss. Das befinden wir für ungerecht und macht es umso notwendiger, konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um ein angemessenes, seriöses und transparentes Verfahren zu unterstützen.

Als Humanistische Feminist*innen werden wir keinen gewalttätigen Vorfall gegen Frauen tolerieren, sowohl außerhalb als auch innerhalb unserer Partei. Wir stellen uns den Opfern zur Verfügung, um sie während des Anklageprozesses zu begleiten. Die Humanistische Partei verurteilt jede Form von Gewalt auf deutliche und konsistente Weise.

Wir halten die Entscheidung unseres Abgeordneten, seine Mitgliedschaft bis zur Klärung der vorliegenden Anklage auszusetzen, für angemessen und hoffen, dass er sich für die Untersuchung zur Verfügung stellen wird. Gleichzeitig haben wir als Humanistische Feminist*innen einen Prozess des Nachdenkens und Handeln begonnen, um den wir ebenso die Männer in unserer Partei bitten, um danach gemeinsam Entscheidungen treffen zu können, die einer Partei würdig sind, die mehr ist als nur eine Partei, denn wir verstehen uns als Bezugspunkt der Aktiven Gewaltfreiheit.

Koordinatorin der Humanistischen Feminist*innen
Humanistische Partei Chile

Übersetzung aus dem Spanischen von Chiara Pohl vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam. Wir suchen Freiwillige!