Masken reduzieren nicht nur das Risiko, dass Infizierte andere anstecken, sondern sie schützen auch die Maskentragenden selber.

Urs P. Gasche für die Online-Zeitung INFOsperber

Eine neue Auswertung von Tier- und Beobachtungsstudien zeigt, dass die Schwere des Krankheitsverlaufs stark von der Menge der Viren abhängt, mit denen jemand angesteckt wird. Auch Maskentragende können sich infizieren, jedoch mit einer deutlich geringeren Menge an Viren. Das führt dazu, dass häufig keine oder nur sehr milde Krankheitssymptome auftreten.

  • Frühere Tierversuche haben bereits gezeigt, dass grössere Mengen an Viren zu schwereren Symptomen führen.
  • Bei einem Ausbruch in einer Fischfabrik in Oregon, wo alle Masken trugen, steckten sich zwar viele an, doch über 90 Prozent der positiv Getesteten zeigten keine Symptome.
  • Im Gegensatz zum Kreuzfahrtschiff «Diamond Princess», auf dem niemand Masken trug, spürten auf einem Kreuzfahrtschiff in Argentinien, wo nach einem bestätigten Fall alle Masken trugen, nur 20 Prozent der später positiv Getesteten Symptome.

Die Meta-Studie von Monica Gandhi, Infektiologin an der University of California, erschien im «Journal of General Internal Medicine».

Die ausgewerteten Daten erhärten die Vermutung, dass die Menge der Viren, mit denen man angesteckt wird, einen grossen Einfluss auf den Krankheitsverlauf hat. In ihrer Studie kommentiert Gandhi, dass selbst nur leicht Angesteckte das Virus zwar weiter verbreiten können, dass sich jedoch auch viel mehr Menschen eine erwünschte Immunität aneignen, ohne krank zu werden.

Das Risiko

Beim nahen Begegnen einer infizierten Person kommt es also darauf an, wie nah man ist, wie lange man nah ist, ob dieser singt oder laut redet, ob eine Luftzirkulation herrscht – und ob man selber eine Maske trägt. Im Freien ist das Ansteckungsrisiko ungleich kleiner als in geschlossenen Räumen. Aber Masken können das Risiko nur dort reduzieren, wo sich überhaupt Ansteckende befinden.

Zu einem Interview mit Monica Gandhi.