Wohnraum wird zu Betongold und zur Aktie an der Börse umgewandelt. Immer mehr teure Neubauwohnungen treiben die Preise in die Höhe, der Bestand an Sozialwohnungen nimmt stetig ab. Die Mieten werden stetig erhöht und Mieter*innen zahlen immer mehr vom Einkommen für die Miete. Häuser werden privatisiert, verkauft und gewinnbringend weiterverkauft. Wohnungen werden teuer saniert und modernisiert und die Mieten steigen weiter oder sie werden in Büros, Ferienwohnungen oder in leerstehende Geldanlagen umgewandelt.

Deshalb ruft ein bundesweites Aktionsbündnis zum internationalen Aktionstag gegen Mietenwahnsinn und Verdrängung am 28. März 2020 auf.

Das „Aktionsbündnis gegen Mietenwahnsinn und Verdrängung“, ein bundesweiter Zusammenschluss von Mieterinnen- und Mieterinitiativen und Recht auf Stadt-Gruppen, ruft dazu auf, sich am Samstag, 28. März 2020, in möglichst vielen deutschen Städten am internationalen „Housing Action Day“ zu beteiligen. Unter dem Motto „Wohnen für Menschen statt für Profite!“ werden an diesem Tag in ganz Europa Initiativen und Gruppen gegen steigende Mieten, Verdrängungsprozesse und Zwangsräumungen auf die Straße gehen.

„Der Ausverkauf der Städte im Interesse einiger weniger ist kein Naturgesetz, sondern die Konsequenz eines ungehemmten Wirtschaftssystems und einer Politik, die ihren Kompass der sozialen Verantwortung verloren zu haben scheint“ , heißt es im Aufruf, den bisher 60 Initiativen und Organisationen aus insgesamt 26 Städten unterschrieben haben. Sie fordern unter anderem „ein grundlegend anderes Miethöhenrecht“ und demokratische Mitbestimmung der Mieterinnen und Mieter, ein Ende von Zwangsräumungen und die Legalisierung von Besetzungen, eine neue Wohnungsgemeinnützigkeit und eine  solidarische und ökologische Stadtentwicklung.

In vielen deutschen Städten, darunter Berlin, Leipzig, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart, haben Mieterinnen- und Mieterinitiativen und Recht auf Stadt-Gruppen mit den Planungen für den dezentralen Aktionstag begonnen. Bereits jetzt zeichnet sich eine breite Beteiligung und eine Vielzahl unterschiedlicher Protestformen ab, die von Demos bis hin zu kreativen Aktionen reichen. Neben dem Protest gegen die herrschende Wohnungspolitik sollen dabei auch solidarische Alternativen sichtbar gemacht werden.

Das „Aktionsbündnis gegen Mietenwahnsinn und Verdrängung“ hat sich im August 2019 in Göttingen gegründet, um die bundesweite Zusammenarbeit außerparlamentarischer Mieterinnen- und Mieterinitiativen und Recht auf Stadt-Gruppen zu fördern und für eine grundlegende Wende in der Wohnungspolitik zu kämpfen. Schon in diesem Jahr, am 6. April 2019, wurde aus dem Kreis der im Aktionsbündnis versammelten Initiativen ein europaweiter Aktionstag mit weit über 50.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in fast 50 Städten organisiert. Der internationale „Housing Action Day“ 2020 soll daran anschließen.

Der Aufruf des „Aktionsbündnisses gegen Mietenwahnsinn und Verdrängung“ für den Aktionstag am 28. März 2020 inklusive der zentralen Forderungen des Bündnisses ist auf der Homepage www.housing-action-day.net zu lesen.