Die USA räumt weiter in ihrem „Hinterhof“ auf und setzt erneut auf einen ultrarechten Politiker um ihre Ziele zu erreichen. Aus Quito sprach Jorge Jurado mit uns über die Situation in Venezuela.

Nicolas Maduro gewann letztes Jahr mit 68% die Präsidentschaftswahlen bei 46% Wahlbeteiligung gegen 3 Oppositionskandidaten. Einen Tag nach Maduros Vereidigung für seine zweite Amtszeit ruft Juan Guaidó, der als Parlamentspräsident amtierende Politiker der ultrarechten Partei »Volkswille« (VP, Voluntad Popular) sich zum Interimspräsidenten aus. Mike Pompeo US Außenminister erkennte Guaido umgehend als Präsident Venezuelas an und erklärt Maduro als illegitim. Umgehend trifft die von Washington dominierte Organisation amerikanischer Staaten die gleiche Entscheidung.

Mehrere EU-Staaten, allen voran Deutschland stellen Venezuela ein Ultimatum, innerhalb von 8 Tagen Neuwahlen auszurufen oder sie erkenne Guaidó ebenfalls an. Wie am Schnürchen läuft das Drehbuch ab, doch die Massenproteste bleiben vorerst aus und das Militär steht weiterhin hinter Maduro.

Das Land ist tief gespalten und von der Wirtschafts- und Versorgungskrise geschüttelt, zerren internationale Mächte an dem erdölreichen Land.

Aus Quito (Ecuador) sprach Jorge Jurado* mit Reto Thumiger von Pressenza über die Change für eine friedliche Lösung.

Dieses Interview entstand in Kooperation mit unserem Medienpartner Weltnetz.tv.

* Jorge Jurado war von 2011 – 2016 Botschafter der Republik Ecuador in Berlin. Zuvor war er Wasserwirtschaftsminister, Staatssekretär für Bergbau sowie Direktor für Umweltfragen bei der Stadtverwaltung von Quito. Bis 2004 war Jorge Jurado als Dozent an der Universität San Francisco in Quito und an der Lateinamerikanische Fakultät für Sozialwissenschaften zu verschiedenen Umweltthemen tätig. Er hatte an der Technischen Universität Berlin Energietechnik und Verfahrenstechnik studiert.