Als „Weltstadt mit Herz“ wird München schon seit Jahren beworben. Weniger bekannt jedoch ist, dass die Stadtwerke München ihr Heizkraftwerk „HKW München Nord Block 2“ noch bis 2035 mit Steinkohle betreiben wollen. Somit würde München weiterhin zu über 40 % mit klimaschädlichem Kohlestrom und Kohlewärme versorgt, obwohl ein Abschalten des Werks kein Problem wäre.

Im Münchner Umland wird schon seit Jahren durch Geothermie höchst erfolgreich regenerativ Energie erzeugt. Mit Stand von 2014 gab es mindestens 14 sehr gut funktionierende Projekte, die umweltfreundliche Heiz- und Warmwasserenergie liefern. Es reisten bereits Delegationen aus China und anderen Ländern an, um die Projekte zu begutachten. Dank seiner geologischen Lage ist München und Region für die Geothermie prädestiniert.

Stattdessen importiert die Stadt immer noch 800.000 Tonnen Steinkohle pro Jahr.

Der Steinkohleabbau verursacht weltweit massive Naturzerstörung und Menschenrechtsverletzungen. Die importierte Kohle wird großteils um den halben Globus antransportiert, wobei 60% aus den USA und Russland stammen, und 40% aus Tschechien.

Das Steinkohlekraftwerk der Stadt ist Klimakiller Nr. 1 und erzeugt mehr CO2 als alle Autos und LKWs in München zusammen. Zudem ist es ein finanzielles Risiko, denn sobald die CO₂-Emissionspreise steigen oder ein Kohleausstiegsgesetz beschlossen wird, drohen den Stadtwerken erhebliche Belastungen in Millionenhöhe, die an die Verbraucher weiter gegeben werden.

Dazu kommt noch: Bei der Steinkohleverbrennung wird hochgiftiges Quecksilber freigesetzt, das von Mensch und Tier aufgenommen wird. Das Kraftwerk überschreitet die Grenzwerte nur deshalb nicht, weil diese von der Kraftwerks-Lobby arrangiert wurden und deutlich über denen z.B. der USA liegen.

Das soll sich nun alles ändern. Am 5. November können alle Münchner und Münchnerinnen abstimmen. Möglich gemacht hat dies ein breites Bündnis aus Parteien, Verbänden und Organisationen, die in den letzten Monaten über 50.000 Unterschriften gesammelt und so die nötige Anzahl von 3% der Wahlberechtigten in München erreicht haben.

Die Abschaltung des alten Kohlekraftwerks ist die wichtigste und günstigste Klimaschutzmaßnahme in München und bringt mehr als alle bisherigen und geplanten Anstrengungen zusammen.

Es sind alle dazu aufgerufen, Freunde und Bekannte in München zu informieren, damit München am 05.11. für den Kohleausstieg stimmt. Dies könnte eine erhebliche Signalwirkung für andere Städte und Gemeinden in Deutschland und ganz Europa haben.

 

Alle weiteren Infos unter: https://www.raus-aus-der-steinkohle.de

Den bundesweiten Kohleausstieg und ein „Sofortprogramm für Klimaschutz 2020“ fordert inzwischen auch ein breites Bündnis von deutschen Natur-, Tier- und Umweltschutzorganisationen. Die Pressemitteilung dazu finden Sie hier.